28-07-2017

Moongyu Choi + Ga.A Architects: H Music Library in Seoul

Choi Moon-gyu (Ga.A Architects),

© Namgoong, Sun,

Seoul, Südkorea,

Bibliotheken,

Mit der H Music Library in Seoul bauen Moongyu Choi und Ga.A Architects eine Landmarke, die neue urbane Verbindungen schafft. Die H Music Library wurde von Hyundai Card in Auftrag gegeben und bietet den Passanten von der Straße Itaewon-ro einen ungewöhnlichen Blick auf die Stadt.



Moongyu Choi + Ga.A Architects: H Music Library in Seoul
Die H Music Library von Seoul ist eine Landmarke, die sich als Subtraktion von Volumen und nicht als Zusatz zum städtischen Bühnenbild ausdrückt. Moongyu Choi und Ga.A Architects haben das ehrgeizige Projekt auf den Wunsch der Gesellschaft Hyundai Card für eine Musikbibliothek im Herzen der Hauptstadt Südkoreas als urbaner Wendepunkt, als Bruch mit der Wahrnehmung der Kontinuität des städtischen Raumes bezeichnet.
Die Durchgangsstraßen mit ihren zum Himmel strebenden Hochhäusern, aber auch die kleineren Straßen mit ihren Wohnblocks bilden häufig lange perspektivische Achsen, die den Blick führen und dabei trotzdem Einschränkungen schaffen. Die Planer Moongyu Choi und Ga.A Architects haben in Seoul die Öffnung dieser Begrenzungen getestet und den Passanten unerwartete und unvorstellbare Ausblicke geschenkt, die die Wahrnehmung des urbanen Raums erneuert haben.
Von der Kreditkartenfirma Hyundai Card als Treffpunkt mit Dienstleistungen für die Mitglieder in Auftrag gegeben, steht die H Music Library an der Straße Itaewon-ro, wo die Stadt zum Fluss Hangang, zum Viertel Gangnam und den Berg Gwanak übergeht. Die Architekten haben das Potential dieser Perspektive erkannt und deshalb beschlossen, mit Subtraktion zu arbeiten und eine Bresche in das architektonische Szenenbild der Straßenachse zu schlagen. Nach dem Abriss des Bestandsbaus haben die Architekten diese Zäsur nicht wieder saniert sondern vielmehr ein Vakuum entworfen, ein Rahmen, der einen Raum umschreibt – ein regelrechtes “Belvedere”, das auf den Hügel und die Stadt blickt. Dieses Ambiente, was aber eigentlich keines ist, im Freien und doch überdacht, ein Aussichtspunkt auf die Stadt und zugleich Eingang der H Music Library, ist der Rahmen, in dem die Besucher empfangen werden und leitet über zu eigentlichen Bibliothek mit ihrem doppelt hohen Raum.
Diese Lösung gestattet es den Architekten, einen urbanen Raum zu öffnen und gleichzeitig den Sitz der Musikbibliothek zu realisieren als einen Ort, der es den Passanten gestattet, das Bühnenbild der Häuser zu überwinden und die urbane Dimension wahrzunehmen, in der sich das Bauwerk befindet sowie den Horizont, die Morphologie des Geländes und die wichtigsten Blickachsen einer so großen Metropole wie Seoul.
Der natürlichen Hanglage des Geländes folgend ist der von der Stahl- und Glasstruktur der H Music Library umrahmte “Platz” wiederum leicht abschüssig bezogen von der Straße Itaewon-ro hin zur Terrasse auf den Fluss. Eine Reihe von informellen Sitzgelegenheiten soll die Nutzung des Platzes durch das Publikum als Treffpunkt, als Ort für Happenings und Freiluftkonzerte fördern. Auf der Südseite bildet ein Baukörper aus Corten-Stahl und Glas den Eingang und die Halle der Musikbibliothek, während in den beiden Untergeschossen ein Konzertsaal mit 500 Sitzplätzen, kleine Probenräume für Musiker und eine Tiefgarage zu finden sind.

Mara Corradi

Architects: Moongyu Choi (Yonsei University) + Ga.A Architects
Client: Hyundai Card Co.,Ltd.
Location: Seoul, Republic of Korea
Structural design: MIDO Structural Consultants
Gross usable floor space: 2,963 sqm
Lot size: 738 sqm
Start of work: 2012 - 2014
Completion of work: 2011 - 2015
Indoor surfaces: corrugated galvanized steel sheet, T40 densiphalt, paint
Outdoor surfaces: galvanized steel sheet, AL sheet panel, corten steel panel, low iron glass
Floors: 5 stories below, 2 stories above the ground
Photographs: © Namgoong, Sun

http://gaa-arch.com
http://library.hyundaicard.com/index.hdc

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