07-09-2016

Haus in Yagi von Suppose Design Office und Ohno Hirohumi

Toshiyuki Yano,

Hiroshima,

Residenzen,

Suppose Design Office und Ohno Hirohumi schlagen mit dem Haus von Yagi in der Nähe von Hiroshima eine neue Art des Wohnens vor. Ein Baum in der Mitte eines künstlichen Gartens und eine Wohnung, die sich über diesem befindet lassen das Haus in Yagi wie ein Baumhaus wirken.



Haus in Yagi von Suppose Design Office und Ohno Hirohumi

Es könnte sich um eine zeitgenössische Interpretation des Baumhauses handeln: Das Haus von Yagi nach dem Entwurf der japanischen Büros Suppose Design Office und Ohno Hirohumi nördlich von Hiroshima. Wie es oft bei der japanischen Architektur zu sehen ist, so schließt sich auch das Haus von Yagi in sich selbst und schafft dabei innerhalb der eigenen vier Wände eine eigene Welt. Bei dem Projekt von Yagi erzählen Makoto Tanijiri von Suppose Design Office und Ohno HIrohumi von einem Haus, das um einen Baum und auf der nackten Erde gebaut wurde. Es wird von vier Wänden umgeben, die die einzige bewohnbare Ebene tragen. Das Haus befindet sich also oben, während der “Außenbereich” - die Terrasse oder der Garten – unten liegen. Die Welt steht im Haus von Yagi in gewisser Weise Kopf.

Das gesamte Werk wird von einem Gefühl der Unfertigkeit dominiert. Die Wände aus Innen wie Außen unverputztem Beton, das Erdreich im Garten ohne Bodenbelag, wo der Baum frei wächst, wie in einem Freiluftgarten, wobei er sich doch in einem Innenraum befindet, wie die Umfangsmauern andeuten. Auch in der Wohnung im ersten Stock finden wir Sichtbeton, das Tragwerk ebenso wie die Strom- und Wasserleitungen sind alle sichtbar. Gerade so, als sei es auf einem Baum gebaut, sucht dieses Haus nach Leichtigkeit und verhüllt sich nicht mit Überbauten. Es sind nur wesentliche Einrichtungsgegenstände zugelassen, wie Tische, Stühle, Ablageflächen, ein Bett. Holz ist das mit dem Garten verbindende Element und drückt die Idee des Baumes als Wurzel der Architektur aus, das Holz des Parkettbodens, der Möbel, der Wände von Bad und Schlafzimmer, aber vor allen Dingen das Holz der Decke, die von der Betonstruktur getragen wird und so die malerische Überdachung des darunterliegenden Gartens bildet. Mehrere Fenster in jeder Hausfront verwandeln das Haus in eine Aussichtsplattform – wie es seiner Position entspricht – mit dem Kanal auf der linken Seite und der Stadt. Der Grundriss ist rechteckig wie das Grundstück, doch die Nordwand biegt sich in einer in Segmente geteilten Kurve, die den Ausblick von jedem Fenster variiert. Die vertikalen und horizontalen Rippen der Betonwände sind nicht Innen zu sehen sondern Außen und bilden somit die einzige Zierde der Struktur.


Wenn man vom kleinen, als Parkplatz dienenden Vorplatz kommt, gelangt man zum überdachten Garten. Ein großer leerer und doppelt hoher Raum, wo der Baum das einzige fixe Element ist – neben der Betontreppe, die zum Obergeschoss führt. Jemand hat hier einen Tisch mit einigen Stühlen hingestellt, um hier – mit einem gewissen Schutz – Sonne, Wind und Regen zu genießen die leicht durch die großen und auf allen Seiten angeordneten Fenster eindringen. Für den Zugang zum Obergeschoss muss man den Garten durchqueren, eine künstlich geschaffene Natur und ein sehr beliebtes Thema der japanischen Architektur.

Mara Corradi

Project architect:  Makoto Tanijiri [Suppose Design Office] + Ohno HIrohumi [Ohno JAPAN]
Client: Private
Location: Hiroshima city, Japan
Site area: 155.60 sqm 
Building area: 56.24 sqm 
Total floor area: 112.48 sqm (1F: 56.24 sqm, 2F: 56.24 sqm)
Completion: June 2012 
Design period: April 2011 - January 2011 
Construction period: February 2011 - June 2012
Structure: RC structure
Flooring: Masa soil, Elm flooring + WAX (mat)
Internal Wall: walls of exposed concrete
Ceiling: The ceilings of exposed concrete
Construction : Shinkou  Kensetsu co.,LTD.
Photographer: © Toshiyuki Yano

www.suppose.jp


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