16-12-2021

Foster + Partners Narbo Via neues Museum in Narbonne eröffnet

Foster + Partners,

Nigel Young, Philippe Chancel,

Narbonne, France,

Museen,

Das Architekturbüro Foster + Partners hat Narbo Via entworfen, das neue Museum für römische Antike in Narbonne, Frankreich. Das Museum wurde vor kurzem eröffnet und alles weist darauf hin, dass es zu einem wichtigen neuen Wahrzeichen in der Landschaft und zu einem monumentalen Stadteingang von schlichter Schönheit werden wird.



Foster + Partners Narbo Via neues Museum in Narbonne eröffnet

Das nach Aufschüben und Verspätungen aufgrund der Covid-19-Pandemie vor kurzem eröffnete Museum Narbo Via wurde zu einem neuen und schlichten, monumentalen Stadteingang im Osten von Narbonne, in Frankreich.
Das Projekt stammt vom Architekturbüro Foster + Partners, das auf diese Weise seine Beziehungen zu Südfrankreich festigen konnte. Das neue Museum von Narbonne ist der dritte Bau, den das Büro Foster + Partners in Okzitanien umsetzt, nach dem Carré d’art von Nîmes und dem Viadukt von Millau. Anlässlich der Einweihungsfeier erinnerte der Architekt Norman Foster, Gründer und Präsident von Foster + Partners, daran, wie lebenswichtig die Künste für das Leben einer Stadt sind und welches “Potential in einem Kulturgebäude steckt, wenn es darum geht, den eigentlichen 'Sinngehalt des Orts' neu zu interpretieren und frisch zu generieren, sowie physische und soziale Barrieren zu überwinden”.
Das neue Museum Narbo Via ist ein Teil eines ehrgeizigen Projekts, das der Stadt Narbonne ihre Geschichte als ehemalige römische Kolonie zurückgeben möchte. Narbonne, das ehemalige Narbo Martius, war die erste römische Kolonie, die außerhalb Italiens im Süden Galliens gegründet wurde (118 v.Chr.). Die Stadt besitzt keine großen Baudenkmäler aus dieser wichtigen Vergangenheit, dafür eine große Sammlung antiker römische Fundstücke - über zehntausend - , die sich über lange Zeit in Depots und Museen anderer Städte befanden.
Das Projekt, das ab 2010 Form anzunehmen begann, besteht aus drei Orten. Neben dem von Foster + Partners entworfenen Museum Narbo Via gehört noch das l'Horreum dazu. Es besteht aus unterirdischen Gängen, die im 1. Jahrhundert v.Chr. in fünf Metern Tiefe gebaut worden waren und vom Stadtzentrum aus zugänglich sind. Es handelt sich um ein Tunnelsystem, an dem noch geforscht wird. Man geht davon aus, dass es ein Teil der Fundamente eines geschäftlichen Zwecken dienenden Gebäudes war. Der dritte Ort ist das archäologische Ausgrabungsmuseum 'Amporalis, eine ehemalige Amphorenfabrik in Sallèles-d'Aude, etwa 12 km nördlich der antiken Stadt Narbo Martius.

Das neue Museum ist ein einfaches, flexibles Volumen. Die Architekten von Foster + Partners haben es auf ein Podium gestellt, um eine feierliche, monumentale Wirkung zu erzielen. Das Flachdach aus Sichtbeton steht weit hervor, um auch den rings um das Museum verlaufenden Wegen Schatten zu spenden. Die großzügigen Räume mit hohen Decken gehören zu einer präzisen Umweltstrategie, die sich an der römischen Bautechnologie inspiriert, um den Räumen thermischen Komfort zu garantieren. Im Museum gibt es Galerien für Dauerausstellungen und temporäre Ausstellungen, ein multimediales Bildungszentrum, ein Auditorium, ein Restaurant und einen Bookshop sowie Räumlichkeiten, in denen die Fundstücke studiert, konserviert und restauriert werden. Der Außenbereich ist mit Gärten und einem Amphitheater für Freilichtaufführungen eingerichtet. Das zentrale Element und Herzstück der Museumsanlage ist die "Lapidary Wall”. Es handelt sich um eine große, mit Fundstücken gefüllte vertikale Ausstellungswand, die aussieht wie ein riesiger Abakus. Die Wand ist so breit wie das ganze Gebäude und ist problemlos neu konfigurierbar. Auf diese Weise dient sie einerseits als aktives Wissensinstrument, andererseits als Trennung zwischen den Räumen für die Museumsbesucher und dem Bereich, in dem die Archäologen und Forscher arbeiten.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Foster+ Partners, photo by Philippe Chancel, Nigel Young / Foster + Partners

Project Name: Narbo Via
Location Narbonne, France
Daten: 2012 – 2020
Architect : Foster + Partners https://www.fosterandpartners.com/
Foster + Partners Design Team
Norman Foster, Spencer de Grey, David Nelson, Grant Brooker, Andy Bow, Hugh Stewart, Francois Curato, Angelika Kovacic, Piers Heath, Roger Ridsdill-Smith, Fillipo Bari, Trevor Barrett, Ariadna Barthe Cuatrecasas, Peter Donegan, Carole Frising, Ed Garrod, Vagelis Giouvanos, Ricardo Candel Gurrea, Andres Harris, Helene Huang, Raphael Keane, Amanda Lyon, Berenice del Valle Moran, Adeline Morin, Raffaella Panella, Raj Patel, Alex (Zhen) Qian, Camilla Sand, Daniel Skidmore, Thang Vu

Collaborating Architect: Jean Capia
Museum Consultant: Studio Adrien Gardère
Concept Engineer: Oger International
Structural Engineer: Foster + Partners, SECIM
Environmental Engineer: Foster + Partners, Technisphere
Mechanical and Electrical Engineers: Foster + Partners, Technisphere
Civil Engineer: Urbalab
Lighting Consultant: George Sexton Associates
Landscape Consultant: Urbalab
Acoustic Consultant: Peutz
Fire Safety: CSD
Audio-Visual Consultant: OnSitu

Photos: Philippe Chancel (01, 03,04); Nigel Young / Foster + Partners (02, 05-08)


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