23-03-2022

ES-arch enricoscaramelliniarchitetto Pro-tò-ti-po 1:1 Typenhaus

ES-arch,

Marcello Mariana,

Das Projekt des Architekten Enrico Scaramellini ist ein „Typenhaus“. Es wurde in Valtournenche, am Fuße des Matterhorns, eines der schönsten Berge der italienischen Alpen, gebaut. Das Haus wurde mit zwei verschiedenen Bautechniken gebaut, die Vergangenheit und Gegenwart zueinander in Bezug bringen. Es wird so zu einem Modul, das, mit einigen Variationen wiederholt, eine neue Landschaft hervorbringt.



ES-arch enricoscaramelliniarchitetto Pro-tò-ti-po 1:1 Typenhaus

“Pro-tò-ti-po 1:1“: So heißt das vom Architekten Enrico Scaramellini entworfene Typenhaus in Valtournenche, am Fuße des Matterhorns, eines der schönsten Berge der italienischen Alpen. Es handelt sich um ein zweistöckiges Einfamilienhaus mit einem Wohnbereich, wo man kochen und essen kann, einem Schlafbereich und einem Badezimmer im Erdgeschoss, und einem Dachgeschoss mit dem zweiten Schlafzimmer. Das Haus ist von der Größe her darauf beschränkt, vier Personen gleichzeitig zu beherbergen, also in jeder Hinsicht ein Wohnmodul, das nach einem standardisierten Bausystem gebaut wurde. Interessant ist, dass der Architekt zwei verschiedene, für Holzbauten typische Bautechniken wählte, um dadurch einen Bezug zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Die erste Ebene des Hauses, der untere Teil, ist nach dem Blockbau-System errichtet: Die Wände bestehen aus waagrecht aufeinander gelegten Holzbalken, die an den Ecken miteinander verzahnt werden. Für den oberen Teil wurde das innovative Xlam-System verwendet, das auch für den Bau von mehrstöckigen Holzgebäuden eingesetzt wird.

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Die beiden Bautechniken sind an der Fassade deutlich erkennbar. Sie scheint aus zwei übereinanderliegenden Reihen zu bestehen, wobei die obere ein doppeltes Farb-/Textursystem aufweist. Daher kam man auf die Idee, den unteren Teil gleich zu lassen und nur an den Unterschieden des oberen Teils zu arbeiten, um die Variationen einzubringen, die zur Gestaltung einer neuen Landschaft notwendig sind. “Pro-tò-ti-po 1:1“ ist nämlich ein Forschungsprojekt, das untersuchen soll, wie man eine neue und artikulierte Landschaft schaffen kann, indem man auf ein Modul zurückgreift, das mehrmals - allerdings mit einigen Variationen - wiederholt wird. Der Architekt hat daher drei verschiedene Fassadensysteme definiert: Ein “einfaches” System, dessen Unterschiede nur in der verschiedenen Farbgebung der beiden Hausteile bestehen, und zwei “komplexe” Systeme, die Variationen in die Struktur des oberen Stockwerks einbringen. Beim ersten komplexen System besteht der obere Teil aus vertikalen Holzelementen und beim zweiten aus diagonalen Holzelementen, die in zwei Richtungen angeordnet sind. Die einzelnen Module sollen auch durch die Verwendung von reflektierendem Metall für die Fenster- und Türrahmen, die Dachschrägen und weitere Elemente unterscheidbar werden. Als weitere Elemente sind zum Beispiel ein kleiner Skischrank beim Eingang und ein Vordach geplant, die je nach Modul unterschiedlich angebracht werden können. Das Metall spiegelt die Farben der Umgebung und der Landschaft wider und führt so eine Variable ein, die von der Position und Ausrichtung des Wohnmoduls sowie vom Wetter und vom Wechsel der Jahreszeiten abhängig ist. Auf diese Weise trägt jedes Modul als solches zum Aufbau einer gegliederten und dynamischen Landschaft bei.

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(Agnese Bifulco)

Images courtesy of ES-arch enricoscaramelliniarchitetto, photo by Marcello Mariana - Fotografia

Project Name: Pro-tò-ti-po 1:1
Type: private housing
Location Valtournenche, Valle d'Aosta, Italy
Daten: 2020
Architects: ES-arch enricoscaramelliniarchitetto http://www.es-arch.it/
Photos: Marcello Mariana – Fotografia


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