Ein besonderes Jahr für die Museen: 60 Jahre Guggenheim Museum von Frank Lloyd Wright und mehrere, nacheinander erfolgte Neueröffnungen, darunter: das V&A Dundee Schottland von Kengo Kuma, The Desert Rose National Museum of Qatar von Jean Nouvel, die James Simon Galerie in Berlin von David Chipperfield; nicht zu vergessen die beiden Museen, die dem Made In Italy gewidmet sind, das in Mailand eröffnete Museo del Design italiano und das Museo Storico von Iris Ceramica Group.



Ein Jahr der museumsreifen Architektur

Im Verlauf des vergangenen Jahres wurden bedeutende Museen eröffnet, unter anderen das V&A Dundee Schottland von Kengo Kuma, The Desert Rose National Museum of Qatar von Jean Nouvel, die James Simon Galerie in Berlin von David Chipperfield. Lang ersehnte Projekte, die einerseits berühmt wurden, weil sie von maßgebenden Namen der Weltarchitektur stammen oder als Hauptakteure wichtiger internationaler Wettbewerbe fungieren. Andererseits, weil sie bildkräftige Gebäude sind, die den „Bilbao-Effekt“ auf andere Städte übertragen könnten. 2019 ist auch das Jahr eines wichtigen Jubiläums, des 60-jährigen Bestehens des Guggenheim Museums von New York - ein echte Ikone der Weltarchitektur aus der Feder von Frank Lloyd. Zum Thema des Made in Italy wurden in den vergangenen Monaten das Museo del Design Italiano an der Triennale von Mailand und das Museo Storico von Iris Ceramica Group eröffnet, das einzige italienische Unternehmensmuseum, das sich der Geschichte der Wand- und Bodenverkleidung aus Keramik widmet.
Das am 23. Mai 2019 eröffnete Museo Storico von Iris Ceramica Group wurde vom Architekturbüro Area 17 im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen für den historischen Hauptsitz der Holding in Fiorano Modenese entworfen. Das Museum gehört zum Network Museimpresa, der italienischen Vereinigung der Unternehmensmuseen und -archive. Es erzählt die Geschichte eines großen italienischen Unternehmens, eine Geschichte, die aus Werten und Fortschritt besteht und den für die Architektur so bedeutsamen, regen Keramikdistrikt sehr gut repräsentiert - eine wichtige Realität des Made in Italy.

Das Solomon R. Guggenheim Museum von New York, das erste Museum des über die ganze Welt verteilten Guggenheim-Museennetworks, feiert bald sein sechzigjähriges Bestehen. Man könnte hinzufügen: „Man sieht es ihm aber nicht an“. Ein echtes Meisterwerk der Weltarchitektur, entworfen vom Architekten Frank Lloyd Wright und am 21. Oktober 1959 eröffnet, wenige Monate nach dem Tod seines Schöpfers und 10 Jahre nach dem Tod seines Auftraggebers Solomon R. Guggenheim. Im Laufe des Jahres feiern zahlreiche Initiativen und Ausstellungen das sechzigjährige Bestehen dieser anerkannten Ikone der modernen Architektur. Eine Architektur, die nicht umgehend positiv aufgenommen wurde, die aber die Zeit überdauert hat und ganzen Architektengenerationen immer noch als Inspirationsquelle dient.

Am 15. September feiert das erste schottische Museum für Design, das V&A Dundee, sein einjährges Bestehen. Ein ikonisches Gebäude, das sich, wie es sein Erbauer, der japanische Architekt Kengo Kuma, selbst erzählt, an den schottischen Klippen inspiriert. Die starke Ausdruckskraft des Projekts hängt direkt mit seinem Standort zusammen: Es wurde an einer einzigartigen Lage zwischen dem Wasser und der Stadt gebaut und repräsentiert die Wiederaufnahme der Beziehung zwischen Dundee und seiner mit dem Fluss Tay verbundenen Seefahrtsgeschichte.

Am 28. März wurde das neue Nationalmuseum von Katar eröffnet. Es entstand nach dem Entwurf des Architekten Jean Nouvel. Das Gebäude inspiriert sich an der Sandrose, einem natürlichen Kristallgebilde, das in Katar häufig vorkommt. Das neue Gebäude umgibt den historischen Palast von Scheich Abdullah bin Jassim Al Thani. Es handelt sich dabei um ein nationales Denkmal, das bei der Bevölkerung von Katar einen hohen symbolischen Wert besitzt. Es wird zum abschließenden Element des Museumsbesuchs, zum Höhepunkt eines immersiven Ausstellungserlebnisses. Das Museum begleitet den Besucher auf eine Reise durch die Geschichte von Katar, die durch ein gelungenes Zusammenwirken zwischen dem architektonischen Raum und Erfahrungen zustande kommt, bei denen die Sinne durch Musik, Dichtung, mündliche Erzählungen und evokative Aromen auf ihre Kosten kommen.

Am 13. Juli 2019 wurde die James Simon Galerie eröffnet. Entworfen wurde sie vom Büro David Chipperfield Architects. Eine Architektur, die einen doppelten Zweck erfüllt: Sie dient als Haupteingang zur Berliner Museumsinsel und übt mehrere Funktionen aus, die dem ganzen Museumssystem der Insel von Nutzen sind. Als Ort organisiert sie die städtischen Beziehungen und die Zugangssituation zur Museumsinsel neu, indem sie die durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs unterbrochenen Fäden neu knüpft und neue räumliche Verbindungen und Beziehungen schafft.

(Agnese Bifulco)

Images:
(1, 9,10) The Solomon R. Guggenheim Museum, New York: © The Solomon R. Guggenheim Foundation, New York photo by David Heald
(2-6) Museo Storico Iris Ceramica Group © Iris Ceramica Group
(7-8) Museo del Design Italiano Milano – Italia: © Triennale di Milano, photo by Gianluca Di Ioia
(11-17) V&A Dundee: © V&A Dundee photo by Hufton+Crow
(18-23) National Museum of Qatar, Doha Qatar: © National Museum of Qatar, photo by Iwan Baan
(24-25) James Simon Galerie Berlin: © David Chipperfield Architects, photo by Simon Menges


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