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Dominique Coulon associés


Biografie

Dominique Coulon (1961) ist für die vielen öffentlichen Kultur- und Schulgebäude bekannt, die er auf französischem Boden realisiert hat. Er schließt 1989 bei Professor und Architekt Henri Ciriani (1936) seinen Hochschulabschluss ab und gründet noch im selben Jahr sein eigenes Büro in Straßburg.
Anschließend erhält er den Sonderpreis beim internationalen Wettbewerb für das Japanische Kulturzentrum in Paris (1990) und gewinnt das Programm „Villa Medicis hors les murs” (1991), das ihm wichtige und erfahrungsreiche Studienreisen in Europa, den USA und Südamerika ermöglicht.

In denselben Jahren beginnt seine Arbeit in Frankreich, wobei er sich besonders dem öffentlichen Bausektor zuwendet und Gebäude für das Bildungs- und Kulturwesen verwirklicht, wie zum Beispiel die Sekundarschule Louis-Pasteur in Straßburg (1996), den Kindergarten Sculpteur Jacques in Reims (2001), das Technische Gymnasium in Saverne (2003), den Schulkomplex Martin Peller, ebenfalls in Reims (2005) und Sieger des von der OCDE organisierten Preises „Florilège d'Etablissements d'Enseignement Exemplaires du PEB”.
Im Laufe der Jahre konzentriert er sich immer stärker auf die Thematiken der Nachhaltigkeit und der ökologischen Werte unter uneingeschränkter Wahrung des landschaftlichen Kontextes und darüber hinaus „der Multidisziplinarität als Ergebnis eines intensiven kulturellen Austauschs zwischen Mitarbeitern unterschiedlicher Nationalitäten“.

Nach dem Eintritt verschiedener Gesellschafter wird das Büro 2008 in „Dominique Coulon et Associés“ umbenannt.
Erwähnenswert unter den Projekten der letzten Jahre ist das Multifunktionsgebäude im Straßburger Viertel Krutenau (2017) in Form eines „kleinen Turms“ mit Fassaden aus verbranntem Lärchenholz. Trotz beschränktem Platz (eine Parzelle misst nur 120 m²) ist es dem Büro gelungen, Büros und Wohnungen zu schaffen, dabei den kleinsten Raum zu optimieren und die Struktur sogar mit einem Gemüsegarten und einem Dachpool auszustatten. Dadurch konnten die Anforderungen der städtischen Behörde nach Energieeffizienz und nachhaltigen Materialien uneingeschränkt erfüllt werden.

Die Mediathek in Thionville (2017) reinterpretiert das Konzept der „multimedialen Bibliothek, indem ein „dritter Platz“ zur Verfügung gestellt wird, ein Ort, an dem die Besucher zu Protagonisten werden (...) ein Ort der Kreation und des Empfangs". Die Struktur umfasst miteinander verbundene Räumlichkeiten und kreiert eine dynamische Anordnung und ein fließendes Ambiente mit ungewissen Konturen, eine Zweideutigkeit zwischen drinnen und draußen, zwischen Fülle und Leere, wobei bewusst „die Grenzen des öffentlichen Raums infrage gestellt werden“.

Das Altenheim in Huningue (2018) wurde mit verschiedenen Materialien wie rotem Zement, Terrakotta und Holz erbaut. Es ist ein großzügiges, komfortables und helles Gebäude, das die Beziehungen und sozialen Interaktionen der Gäste auch dank der Gemeinschaftsbereiche mit Blick auf die Naturlandschaft des nahen Rheins fördert.
Das kürzlich erbaute Kunstzentrum mit offenem Markt, Kreativwerkstätten und Ausstellungsfläche in Schiltigheim (2018) in der Nähe Straßburgs ist die Umfunktionierung einer ehemaligen im historischen Zentrum gelegenen Brennerei, die ihrerseits in ein umfassendes Wiederinstandsetzungsprogramm des französischen Städtchens integriert wurde.

Der Beitrag verfolgt das doppelte Ziel, auf der einen Seite das Erbe und die architektonische Integrität der Struktur aus dem 19. Jahrhundert zu bewahren und sie gleichzeitig zu beleben.
Von außen beeindruckt das Projekt von Coulon durch die Kraft des Zements, der im Dialog mit der Fassade des historischen Gebäudes steht. Gut zu erkennen hingegen die Verschiedenheit der Innenräume, wobei die vorher bestehende Struktur in ihrem Rohzustand gelassen wurde. In dem Komplex wird „einer der Prozesse deutlich, der die Formation unseres Baubestandes gekennzeichnet hat, sprich die Schichtung“.

Unter den zahlreichen internationalen Anerkennungen der Gruppe stechen der Schweizer Architekturpreis, der Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur und der Mies van der Rohe-Preis besonders hervor.
Den International Architecture Award des Chicago Athenaeum Museum of Architecture and Design gewinnt das Büro hingegen für das Konservatorium in Maizières-les-Metz. Ebenso gewinnt es den Bibliothekspreis für das Media Center in Anzin.
Dominique Coulon lehrt an der Ecole d’Architecture in Straßburg, wo er den Master für „Architektur und Komplexität“ ins Leben gerufen hat.

Über das Werk von Dominique Coulon erschien kürzlich für die Ausgaben TC Cuadernos (Nr. 140), 336 Seiten in 3 Sprachen (2019), die Monographie Dominique Coulon & Associés Arquitectura 1996-2019. In der von Alberto Campo Baeza signierten Einführung wird die Begegnung mit Dominique Coulon und seiner Architektur definiert als „die Entdeckung eines echten Meisters. Mit einer Veranlagung zu großer persönlicher Simplizität (...) mit seinen kohärenten, reifen und wunderschönen Werken ist seine Architektur imstande, die Zeiten zu überdauern und die in diesen Zeiten Lebenden glücklich zu machen.
 
Dominique Coulon & Associés: Berühmte Werke und Projekte
 
- Centro artistico, mercato coperto ed area espositiva, Schiltigheim (Francia), 2018
- Residenza per anziani, Huningue (Francia), 2018
- Edificio ad uso misto, Krutenau, Strasburgo (Francia), 2017
- Teatro "Théodore Gouvy", Freyming-Merlebach (Francia), 2017
- Centro di studi artistici e musicali "Salvator Allende", Mons-en-Barœul (Francia), 2017
- Mediateca, Thionville (Francia), 2017
- Complesso scolastico "Simone Veil", Colombes (Francia), 2015
- Art and Conference Centre, Inter-Generation Centre, and Tourist Office, Venarey-les-Laumes (Francia), 2015
- Scuola Saint Jean, Strasburgo (Francia), 2013
- Scuola Josephine Baker, La Courneuve, Parigi (Francia), 2010
- Mediateca, Anzin (Francia), 2010
- Conservatorio musicale e auditorium, Maizières-les-Metz (Francia), 2009
- Scuola per l'infanzia, Marmoutier (Francia), 2007
- Complesso scolastico Martin Peller, Reims (Francia), 2005
- Liceo tecnologico, Saverne (Francia), 2003
- Scuola materna Sculpteur Jacques, Reims (Francia), 2001
- Collegio Louis Pasteur, Strasburgo (Francia), 1996
 
Offizielle Webseite
 
www.coulon-architecte.fr

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