27-09-2012

Das optische Gleichgewicht der Gegensätze

Feinsteinzeug,

EiffelGres,

In dem Spiel der Gegensätze der Feinsteinzeug-Kollektion Pillart von Eiffelgres zeigt sich die gestalterische Kraft, die den Blick des Nutzers auf subjektive und ansprechende Interpretationen richtet. Das optische Gleichgewicht der keramischen Oberfläche wird anhand der beiden positiven und negativen Modalitäten der gleichen Matrix vermittelt.



Das optische Gleichgewicht der Gegensätze
 
##1##
 
##2##
 
##3##
 
##4##
 
##5##
 
##6##
 
##7##
 
##8##
 
##9##
 
##10##

In der optischen Gegenüberstellung entgegengesetzter Elemente schafft der Designer die Voraussetzungen für den Start der sensorischen und emotionalen Verbindung, die im weiteren Verlauf zwischen dem Produkt und den Adressaten entsteht.  
Die anfänglichen Variablen sind also bestimmend für die persönlichen visuellen Entscheidungen des Anwenders, der instinktiv ein Gleichgewicht zwischen den kompositorischen Kräften sucht, die hier ins Spiel gebracht werden. Diese Erfahrung wird gemacht, indem der Anwender sich auf Bilderfahrungen bezieht, die bezogen auf die vergangenen Jahrzehnte sehr viel breiter gefächert sind.
Die Suche nach diesem Gleichgewicht, das von Bruno Munari schon vor über 40 Jahren festgeschrieben wurde (Design e comunicazione visiva, 1968), ist insofern wichtig, weil man damit das unmittelbare Bewusstsein der kommunikativen Potentiale der Gegenstände und der Orte des Wohnens erhält und definiert vor allem den persönlichen Interpretationsspielraum. So kann man also schon in der Analyse einfacher Formen beispielsweise die Anzeichen von komplexeren Kompositionen und umgekehrt erkennen.

Diese Passagen werden auch in den Feinsteinzeug-Kollektionen deutlich, wie Pillart von Eiffelgres: In den beiden Ausführungen positiv/negativ wird die Keramikoberfläche zu einem Raum, in dem der Planer die Gegensätze annähert oder voneinander entfernt und in diesem Sinne verschiedene und interessante Lösungen findet.
Im Spiel der Gegensätze leben also farbliche Kombinationen und das Fehlen der Farben, ungewohnte Positionen, Wechsel von vollen und leeren Stellen, Module mit stark abstraktem Charakter und lebhafter Konkretheit miteinander, die nur anhand des Gegensatzes wahrgenommen oder betont werden und entweder bewusst im Hintergrund stehen oder kräftigt herausgestellt werden.
In dieser gestalterischen Optik wird die Freiheit der Vorstellung voll und ganz respektiert so wie die Verleihung von Attributen, bei denen es sich um unabdingbare subjektive Elemente handelt, die wir ständig ins Spiel bringen.

Marco Privato


Bildunterschriften

01_Museum Aan De Stroom (Museum der Stadt Antwerpen). Hanzestedenplaats, Antwerpen (Belgien). Entwurf: Neutelings Riedijk Architects, 2010. Bildnachweis: © Sarah Blee, Scagliola/Brakkee, Filip Dujardin

02_Cité de l’Océan et du Surf, Museum für Meereskunde und Surfgeschichte. Biarritz (Frankreich). Entwurf: Steven Holl Architects (Solange Fabião, Steven Holl) + Agence d’Architecture X.Leibar JM Seigneurin, 2011. Bildnachweis: © Iwan Baan, Steven Holl Architects

03_Eiffelgres - Kollektion Pillart - positiv; an norwegischem Schiefer Pillarguri inspiriert. Mauro Bellei, 2012.

04_Eiffelgres - Kollektion Pillart - negativ. Mauro Bellei, 2012.

05_Eiffelgres - Kollektion Pillart - negativ, Detail. Mauro Bellei, 2012.

06_Impressionen, Foto von Massimo Fabris, 2012.

07_Eiffelgres - Kollektion Pillart. Mauro Bellei, 2012.

08_Schule in Rattenberg (Österreich). Entwurf: Daniel Fügenschuh, 2010-’11. Bildnachweis: © Christian Flatscher

09_Water Cathedral, Santiago de Chile. Entwurf: GUN Architects, Jorge Godoy und Lene Nettelbeck, 2011-’12. Foto: GUN Architects und Guy Wenbourne, courtesy of CONSTRUCTO

10_Schule in Rattenberg (Österreich). Entwurf: Daniel Fügenschuh, 2010-’11. Bildnachweis: © Christian Flatscher


×
×

Bleiben Sie in Kontakt mit den Protagonisten der Architektur, abonnieren Sie den Floornature-Newsletter