06-09-2019

Tenax und Twaron für das Stedelijk Museum von Benthem Crouwel Architects

Benthem Crouwel Architects,

Amsterdam,

Halle, Museen,

Kunststoff, Stahl,

Ein Neubau mit Stahlkonstruktion und Kunststoffverkleidung aus Tenax und Twaron ist die Erweiterung des Stedelijk Museums



Tenax und Twaron für das Stedelijk Museum von Benthem Crouwel Architects
Der Altbau des Stedelijk Museums war von A.W. Weissman als freistehendes Gebäude geplant. Benthem Crouwel Architects haben den mit Kunststoff-Komposit-Material, Tenax und Twaron, verkleideten Neubau um einen halben Meter vom Altbau abgetrennt, was der Stadt ein neues städtebauliches Highlight beschert.
Das Museum, das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, ist ein symmetrisches Gebäude im perfekten niederländischen Neo-Renaissancestil. Die Architekten positionierten auf dem Platz dahinter einen schwebenden Baukörper aus Stahl, der sich in einer Hülle mit Sandwichplatte befindet, deren Außenschichten aus einer speziellen weißen Kunststofffaser bestehen. Möglich wurde die Technologie durch ein Material der niederländischen Firma Teijin, das in der Lage ist, durch eine spezielle Mischung, die vielleicht zum ersten Mal für ein so wichtiges Gebäude verwendet wurde, Schichten aus dem Kunststoff-Komposit-Material Twaron (Aramidfaser) und Tenax (Carbonfaser) herzustellen.
Der Endeffekt hat eine starke zeitgenössische Wirkung und der Name, den die Niederländer der Erweiterung gaben, „die Badewanne", drängte sich fast schon auf. Tatsächlich rettet der so konzipierte Anbau den Platz vor dem Gebäude, da es vom Boden angehoben zu sein scheint, so dass es wie ein Raumschiff anmutet, das an den Fenstern des alten Museums festgemacht ist. Möglich wurde dies durch die fließende und abgerundete Form, die auf der einen Seite auf zwei ebenfalls mit Kunststoffpaneelen verkleideten Pylonen und auf der anderen Seite auf der Struktur der Treppe und des Technikraums ruht, ohne jedoch allzu aufdringlich ins Auge zu stechen und die oben genannte Wirkung zu erzielen.
Wenn man bedenkt, dass wir von drei Stockwerken sprechen, einem unterirdischen und zwei oberirdischen, ist das Ergebnis beeindruckend. Das komplett transparente Erdgeschoss dient als großzügiges Foyer, das Restaurant mit seinen Außentischen, der Bücherladen und die Ticketschalter befinden sich im Untergeschoss. Das Obergeschoss birgt die Ausstellungsräume, die sich an die des Altbaus anbinden. Das einzig wirkliche Bindeglied zwischen den beiden Körpern ist die weiße Farbe der Innenräume sowie eine abgestimmte Abfolge von Kuppeln, die sich optisch mit der „Badewanne“ verbinden. Bei der Betrachtung dieses Projekts sollte nicht vergessen werden, dass es sich hier um ein Museum für zeitgenössische Kunst handelt, das mit den nahe gelegenen Museen Van Gogh und Rijksmuseum konkurriert.

Fabrizio Orsini

CLIENT: City of Amsterdam
ARCHITECT: Benthem Crouwel Architects
GROSS FLOOR AREA: 26.500 m²
START DESIGN: 2004 START
CONSTRUCTION: 2007
COMPLETION: 2012

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