03-01-2020

Holzstruktur für das Sportzentrum ICU von Kengo Kuma

Kengo Kuma,

Kawasumi Kobayashi Kenji Photograph Office,

Tokio, Japan,

Sport & Wellness, Schule, Pavillons,

Holz,

Das Sportzentrum ICU von Kengo Kuma in Tokio ist ein Sporthallenkomplex aus Holz aus verschiedenen strukturellen Macharten, die sich durch bauliches und planungstechnisches Know-how auszeichnen.



Holzstruktur für das Sportzentrum ICU von Kengo Kuma Das von Kengo Kuma entworfene Sportzentrum ICU in Tokio ist vollständig aus Holz gefertigt und folgt den besten und unterschiedlichsten Techniken, die für dieses Material auf dem Markt verfügbar sind.
Es ist erstaunlich, wenn man sich einen derartigen Komplex von Turnhallen und Sportflächen ansieht, wie Kengo Kuma es geschafft hat, Holz als Baumaterial derart filigran zusammenzufügen, da die notwendigen Verbindungspunkte für den Zusammenhalt der strukturellen Komponenten nicht sichtbar sind.
Natürlich ist dies einer der vom Architekten gewollten Aspekte, da er die Idee hatte, jeder Turnhalle eine andere Form zu geben. So scheint es, dass in keiner der Strukturen Stützen, Balken oder – wo vorhanden – Bögen anhand von Stahl zusammengefügt sind, obwohl diese Material natürlich eingesetzt wurde. Auch die facettenreichen Gewölbe des Eingangsbereichs und des Hauptgebäudes haben die gleiche Charakteristik, da für deren Bau die CLT-Technologie (Cross Laminated Timber frames - Brettsperrholzrahmen) gewählt wurde. Dabei werden die Besonderheiten des Bauholzes durch eine Konstruktion genutzt, die darauf ausgerichtet ist, das Holz an den Fugen, insbesondere an den Kontaktlinien zwischen den Ebenen, gut arbeiten zu lassen. Und das wird dank spezieller, versteckter Fugen, die normalerweise hinter den sichtbaren Flächen angebracht werden, erreicht, wodurch ein Origami-Effekt erzielt wird, der nicht nur Teil der japanischen Kultur ist, sondern auch den Wunsch nach Minimalismus erfüllt, den Sportler und insbesondere Japaner so schätzen. All dies kommt im Eingangsgewölbe gut zur Geltung, das mit LVL-Balken ausgeführt ist, die ohne sichtbare Befestigungselemente ineinandergefügt sind. Außerdem verbinden sie sich mit den CLT-Stützen, wobei sowohl an der Verbindung der Balken als auch an der Verbindung der Stützen am Boden ein sehr geringer Abstand zwischen den Elementen gelassen wird, um einen überraschenden schwebenden Effekt zu erzielen.
Nicht zuletzt die leicht wirkende Kraft des polygonalen Tonnengewölbes des Schwimmbeckens, dessen dünne Bögen durch schlanke Streben versteift sind, ohne dass eine Schraube oder ein Verbindungszwickel zu sehen sind, wodurch die gesamte Struktur nicht nur luftig, sondern auch fragil erscheint. Eine visuelle Eigenschaft, die absurd erscheinen könnte, wenn man bedenkt, dass dieses Gebäude an einem der erdbebengefährdetsten Orte der Welt steht. Tatsächlich ist es gerade der Fähigkeit einer hyperstatischen, aber gleichzeitig elastischen Struktur, Energie zu dissipieren, zu verdanken, dass Erdbeben in Japan als unangenehme Begleiterscheinung gesehen werden, mit der man sich jedoch auf richtige und intelligente Art und Weise arrangieren kann.

Fabrizio Orsini
ka, Tokio, Japan
2.018,11
5966,26 m²
Bildungszentrum
Projektteam: Kenji Miyahara, Satoshi Onomichi, Keisuke Narisawa
Photo
01 - 12 (c)Kawasumi Kobayashi Kenji Photograph Office
13 (c)Yoshitomi Photograph Office

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