11-10-2019

Das Stuttgarter Porsche-Museum in Stahl und Beton von Delugan Meissl

Stuttgart,

Expo, Headquarters, Museen,

Zement, Glas, Stahl,

Ein dekonstruktivistisches Gebäude für das Porsche-Museum in Stuttgart, das von den Architekten Delugan und Meissl entworfen wurde, die die Erwartungen an ein weiches und fließendes Gebäude wie die legendären Rennwagen zunichte machen.



Das Stuttgarter Porsche-Museum in Stahl und Beton von Delugan Meissl
Die fließenden Rundungen der begehrten Porsche-Wagen hatten keinen direkten Einfluss auf den Architekten Delugan Meissl, der in Stuttgart ein facettenreiches und komplexes Stahl- und Betongebäude errichtete.
Delugan Meissl Associated Architects hat das Porsche-Museum in Stuttgart geschaffen und damit das Geschwindigkeitsgefühl der legendären deutschen Autos neu interpretiert. Die Schaffung einer modernen weißen Mastaba, auf der ein komplexes, facettenreiches Volumen im Science-Fiction-Look ruht, lässt alles wie ein kürzlich auf der Erde angedocktes Raumschiff erscheinen, das bereit ist, den Kosmos ebenso wie die darin enthaltenen Autos herauszufordern. Es war nicht einfach, ein von der berühmten Marke inspiriertes Gebäude zu erfinden, das originell blieb, aber die Architekten haben ihre Vorstellung von Geschwindigkeit dekliniert, indem sie den unteren Teil des Gebäudes vom oberen Teil trennten und so jener dynamischen Kraft Form gaben, die die Bauherren zu erreichen und die Designer zu erzielen hofften.
Technologisch überrascht das Gebäude nicht, obwohl der Aufwand, es in seiner formalen Komplexität zu gestalten und dann zu realisieren, nicht gerade ein Kinderspiel war. Die große Kraft des Fundaments wurde mit gleichmäßig verteilten Pylonen gelöst, die mit den horizontalen Platten auf einem Rahmen zusammengefügt wurden, und das alles in klassischem Stahlbeton. Stattdessen sind die wenigen großen Pylone und andere Strukturen, die den oberen Teil stützen, in der Nähe der unteren Säulen verteilt, ohne einen ungeordneten und komplexen Pfeilerwald zu erhalten, obwohl die Form des Gebäudes schwer auf eine reine Geometrie zurückzuführen ist. Deshalb füllen lange, scharfe Stahlgitterträger die großen Spannweiten des oberen Gebäudes, die wiederum gut hinter der weißen Verkleidung verborgen sind. Aufgrund der zahlreichen volumetrischen Variationen der Hülle ändern sich diese mehrfach in der Dicke und aktualisieren so auch das statische Modell. Das scheint die Architekten nicht zu stören.
Die Innenräume aus Beton, die Treppen und Anlagen enthalten, winden sich vertikal und reorganisieren die gesamte Komposition im Besucher, der durch das Äußere angesichts der Größe des Gebäudes desorientiert sein könnte. Da das Bauwerk aber mit einem einfachen weißen Putz bedeckt ist, dem einzigen einheitlichen Element zwischen innen und außen, entsteht das Gefühl einer unerwarteten Einheit.

Fabrizio Orsini

PROJECT: DELUGAN MEISSL ASSOCIATED ARCHITECTS
Category: Cultural
Address: Porscheplatz 1, 70435 Stuttgart Zuffenhausen, Germany
Project team Jörg Rasmussen, Torsten Sauer, Tapio Lassmann, Zoltan Adorjani, Philip Beckmann, Imke Haasler, Hendrik Steinigeweg, Gerhard Gölles, Sebastian Brunke, Tom Hindelang
Data
Floor area 13.333 m²
Gross surface area 27.692 m²
Gross surface area aboveground 14.388 m²
Volume 225.464 m³
Sire area 8.200 m²
Exhibition area 5.600 m²
Gastronomy area 500 m²
Museum shop 200 m²
Classic car workshop 1.000 m²
Conference area 700 m²
Credits photos / drawings / visualisations
Hertha Hurnaus / Brigida Gonzalez / Delugan Meissl Associated Architects
Consultants
Exhibition Concept / Design Prof. HG Merz Architekten, Stuttgart, Germany
Architect (Realisation) Wenzel + Wenzel Architekten, Stuttgart, Germany
Architect (Site Management) Gassmann + Grossmann Baumanagement GmbH
Structure Engineering Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI GmbH, Stuttgart, Germany
Project Management Drees & Sommer Stuttgart GmbH, Stuttgart, Germany
Light planning Delux AG, Regensdorf-Zurich, Switzerland
Media Technology macom GmbH communications consulting engineers
Building Services Engineering Interplan Gebäudetechnik GmbH, Gerlingen, Germany, Jürgensen + Baumgartner Ingenieurbüro für Versorgungstechnik GmbH
Building physics FB Wolfgang Sorge IB für Bauphysik GmbH, Nürnberg, Germany

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