Das Gebäude der Regierung belegt einen weitläufigen Bereich vor der Kathedrale von Zamora und wird von einer hohen und monumentalen Mauer aus dem örtlichen weißen Sandstein realisiert – dem gleichen Material, aus dem auch die romanische Kathedrale besteht. Die Wahl des Materials bildet auch eine metaphorische Verbindung mit der sakralen Architektur mit dem Konzept des hortus conclusus, also mit dem geschützten und wertvollen Garten, in dem sich das operative Leben der Gemeinschaft abspielt.
Die Verwendung des gleichen Steins als Belag des Fußbodens im Hof innerhalb der Mauern wird dann in den Tönen des Zements im Inneren der eigentlichen Büros aufgenommen und verleiht dem Projekt eine einheitliche Idee. Der Entwurf wird mit Klarheit in seinen horizontalen und vertikalen Oberflächen definiert. Massive Platten von 2,5 auf 1,5 Metern und einer Tiefe von 50 cm bilden die Mauern, die nur selten unterbrochen werden, um Ausblicke auf die Stadt zu öffnen und Fußböden, aus denen Bäume in Erinnerung an die Idee des Hortus conclusus des Konvents wachsen.
Darüber hinaus gibt es die Struktur des Bauwerks, die aus runden Pfeilern und weiß gestrichenen Betondecken besteht, ohne jede weitere Verzierung. Die vertikalen Flächen im Inneren verlieren ihre Stofflichkeit, da sie aus Glas sind und also fast als nicht vorhanden wahrgenommen werden.
Ohne tragende Profile und mit unsichtbaren Verbindungsstellen aus natürlichem Silikon, bilden die Platten mit einer Größe von 6 Metern auf 3 durchgehende Fassaden, die das Gerüst in einer transparenten Schachtel umhausen und dieses schützen, ohne dabei optische Schranken auf den Hof zu errichten.
Das Bild des unsichtbaren Körpers ist komplett ausgearbeitet und die oberen Kanten in der Nähe der Öffnungen im Zement, der sich zurückzieht, um dem durchsichtigen Rahmen Raum zu lassen, sind ebenfalls aus Glas. Campo Baeza bestätigt, dass er sich beim dem Entwurf auf das Projekt eines Bürogebäudes in der Friedrichsstraße in Berlin von Mies van der Rohe bezieht, bei dem der deutsche Meister einen komplett verglasten Turm schuf und wo das Material durch die Spiegelung der umliegenden Stadt und dank der Lichteinwirkung in ständigem Wechsel, seine eigenen körperlichen Grenzen verloren hätte.
Das heute vom spanischen Architekten behandelte Glas neigt also dazu, eine nicht stoffliche Barriere zu sein, ein System aus vertikalen Bildschirmen für die Projekten von Bildern aus dem Inneren, die von der Bewegung des Lichts gezeichnet werden.
Mara Corradi
Entwurf: Alberto Campo Baeza, Pablo Fernández Lorenzo, Pablo Redondo Díez, Alfonso González Gaisán, Francisco Blanco Velasco
Mitarbeiter: Ignacio Aguirre López, Miguel Ciria Hernández, Alejandro Cervilla García, Emilio Delgado Martos, Petter Palander, Sergio Sánchez Muñoz
Bauträger: Junta de Castilla y León. Consejería de Hacienda
Ort: Obispo Manso 1, Zamora (Spanien)
Tragwerksplanung: Eduardo Díez - IDEEE
Technische Leitung: Juan José Bueno Crespo
Grundstücksgröße: 12.100 Quadratmeter
Wettbewerb: 2004
Planungsbeginn: 2006
Ende der Bauarbeiten: 2012
Bauunternehmen: UTE Edificio Consejo
Beratung: Dragados - San Gregorio
Verglasungen: Proinller, Struktur aus Zement, Fußboden und Außenmauern aus Sandstein von Zamora, Innenfußboden aus Zement und Kunstharz
Beleuchtung: Agosa
Bildnachweis: © Javier Callejas Sevilla
www.campobaeza.com