atelier Stéphane Fernandez Sens Studentenwohnheim in Marseille

In Marseilles hat das Büro des Architekten Stéphane Fernandez das neue Studentenwohnheim Sens entworfen, ein Gebäude, das sich mit seinem monolithischen Erscheinungsbild in einen komplexen städtischen Kontext einfügt und ein wichtiges Bindeglied zwischen Stadt und Landschaft darstellt. Der für den Neubau gewählte Standort nimmt in der Tat eine sehr wichtige Position im Stadtgefüge ein.
Wir befinden uns im Herzen von Marseille, zwischen dem ersten Arrondissement des Bahnhofs Saint-Charles und dem zweiten des Hafens. An diesem Standort wird das Gebäude sowohl zum Tor zur Altstadt als auch zum neuen Park Euroméditerranée, dem großen öffentlichen Stadtumbauprogramm von 1995. Mehrere Bereiche der Stadt Marseille, insbesondere die Uferpromenade und der südliche Bereich, sind von dieser tiefgreifenden Erneuerung betroffen, die zum Bau von Werken großer internationaler Architekten geführt hat: vom Spiegelnder Pavillon von Foster + Partners (2013) zum Cma Cgm Tower von Zaha Hadid im Jahr 2010 und zum MuCEM, Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeerraums von den Architekten Rudy Ricciotti und Roland Carta (2013), zum Vieux Port von Norman Foster und Michel Desvigne (2013), von der Villa Méditerranée von Stefano Boeri (2013) zu den Docks von 5+1AA heute Atelier(s) Alfonso Femia (2013), vom Frac von Kengo Kuma (2013) zum Euromed Center von Massimiliano Fuksas (2013) und der Marseillaise atelier Jean Nouvel (2018).

In diesem geschichteten, heterogenen Gebiet in der Nähe des neuen Stadtparks, an der Stelle, wo die Autobahn in den Stadtverkehr übergeht und die die Stadt umgebenden Hügel in der Ferne auftauchen, hat der Architekt Stéphane Fernandez ein “leises” Gebäude entworfen. Ein großer Steinmonolith, der sowohl für die historische Landschaft als auch für die heterogene Landschaft, in die er eingebettet ist, zu einem Wahrzeichen wird. Zu dieser Landschaft gehören auch wichtige historische Bauwerke der Stadt wie die Universitätsbibliothek Fernand Pouillon, die Kirche Saint Lazare und das Tor Porte d'Aix. Die Fassade des neuen Gebäudes macht deutlich, wie sehr das Vorhandensein dieser bedeutenden Baudenkmäler aus Stein bei dem Projekt von Stéphane Fernandez eine wichtige Rolle gespielt hat.
Die Architekten trugen den Schwierigkeiten und sozialen Konflikten in der Nachbarschaft Rechnung und förderten grundlegende Werte wie das Teilen durch Architektur. Die große Eingangshalle öffnet sich direkt zu einem örtlichen Boccia-Platz und bietet den Bewohnern die Möglichkeit, sich zu treffen und auszutauschen.
Um die Privatsphäre der 84 Wohneinheiten zu gewährleisten und sie vor der chaotischen Umgebung zu schützen, entwarfen die Architekten größere Fenster, die sich hinter langen, schmalen Öffnungen in der Steinfassade verbergen. Die Masse des Gebäudes wird durch diese gut durchdachten vertikalen Einschnitte erhöht. Das warme mediterrane Licht dringt nicht direkt in die Räume ein, sondern schafft eine entspannte Atmosphäre, die dem Lernen förderlich ist.
Neben den 84 Studentenwohnungen, der Hausmeisterwohnung und anderen technischen Räumen umfasst das Projekt auch einen öffentlichen Aufzug als praktische Verbindung für Fahrgäste, die vom Bahnhof Saint Charles zum Vieux Port kommen, sowie einen Co-Working Space, der die Aktivitäten der Studenten mit dem Euroméditerranée-Park verbindet. Im obersten Stockwerk des Gebäudes öffnet sich eine große Terrasse zur Stadt hin, von der aus man einen Panoramablick auf die Landschaft und das Mittelmeer am Horizont hat.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Atelier Stéphane Fernandez photos by © Wearecontents

Project Name: Sens
Adress: Rue des treize escaliers - 13003 Marseille, France
Architects: atelier Stéphane Fernandez https://www.atelier-stephane-fernandez.com/ 
Project Management: Ametis PACA, Logis Mediterranée, FAC Habitat
ENVIRONMENTAL LABEL: Bâtiment Durable Méditerranéen BDM, Niveau Bronze
Date: completed in 2020
Surface: 2,500 m²
Credits photo: © We are Content(s)
Sketch by Atelier Stéphane Fernandez

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