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Steven Holl


Biografie

Der Amerikaner Steven Holl (1947) zählt zu den berühmtesten und einflussreichsten Architekten und Theoretikern unserer Zeit. Er ist auf internationalem Parkett für seine zahlreichen, hauptsächlich in den USA und Fernost (China, Japan, Südkorea) realisierten Projekte bekannt.

Nach dem Hochschulabschluss an der Seattle University und Studien in London und Rom eröffnet er 1976 in New York das Büro Steven Holl Architects.
Während seines umfangreichen Schaffens hat es Holl verstanden, „philosophische Gründe und Projekt-Methodologien“ in einer Forschung zusammenzufassen, die gleichzeitig „von Erfahrung und Kritik“ zeugt (Heck-Chiarone).
Sein Gesamtwerk ist „von neo-expressionistischen Akzenten“ und dem Experimentieren mit „unregelmäßiger Gestaltung unter Zuhilfenahme digitaler Techniken“ geprägt. Dies betrifft insbesondere die vielen Projekte für die Universität, den Campus und Kunsthochschulen, ein Bereich, in dem Holl als einer der wichtigsten Bezugspunkte der zeitgenössischen Architektur gilt.

In dem maßgebenden Essay Anchoring (1989) definiert Holl die „dialektischen Beziehungen“ zwischen Gebäuden und Orten: eindeutige Beispiele dafür sind die New Yorker Werke der 80er Jahre, die seinem Büro Ruhm und Anerkennung bringen.
Unter den vielen für das Bildungswesen entworfenen Gebäuden erinnern wir uns an: das Department of Philosophy der New York University (2004-07), eine vollständige Restaurierung der Innenbereiche eines Eckgebäudes aus dem Jahr 1890 „im Inneren eines Konzeptes, das die neuen Räume um die hellen und phänomenalen Eigenschaften der Materialien anordnet“; das mehrfach ausgezeichnete Reid Building (2014), die Erweiterung des historischen Mauergebäudes von Charles Rennie Mackintosh für die Glasgow School of Art aus dem Jahr 1909, das im Kontrast mit transparenten Materialien und von innen nach außen und vice versa modellierten Volumina realisiert wird.
Im Pool House zu New York (1981) und im Museum of Modern Art Apartment (1986) stechen vor allem die historischen und geographischen Aspekte der Bauwerke hervor, wobei insbesondere die poetischen Ansätze der De Stjil-Bewegung im Showroom für die Pace Collection (1986) in den Vordergrund rücken.
Durch seine starke Experimentierfreude fällt unter den europäischen Werken das Museum für zeitgenössische Kunst Kiasma in Helsinki auf, das auf dem Begriff „Chiasma“, Verschmelzung von Materie und Raum“, gründet, während sich die Gestaltung des Stretto House in Dallas (1992) an einer musikalischen Partitur B. Bartóks inspiriert.
Darüber hinaus sei an die Büros von D.E. Shaw & Co (1992) und an die Fassade von großer urbaner Wirkung erinnert, die für die Storefront for Art and Architecture (1993) geschaffen wurde.

Zahlreich und bedeutsam auch die Einfamilienwohungen und Wohnkomplexe, unter denen die Bauwerke in Japan hervorstechen: das Apartmenthaus Void Space in Fukuoka (1991), in dem Holl die Leere der buddhistischen Kosmologie betont, sowie der Komplex mit 190 Wohneinheiten Makuhari Bay New Town in Chiba (1996).
In Peking baut Holl den Gebäudekomplex Linked Hybrid (2009). Dieser besteht aus 644 Apartments, die sich auf 8 Türme mit jeweils 22 Etagen verteilen, die wiederum durch überdachte Hängebrücken miteinander verbunden sind.

In Shenzhen der „horizontale Wolkenkratzer“, ein „schwebendes“ Mehrzweckgebäude, das eine Länge gleich der Höhe des Empire State Building hat und das sich durch einen wunderschönen Garten mit tropischen Pflanzen auszeichnet, der von Projekten des brasilianischen Gartenarchitekten Roberto Burle Marx inspiriert wurde.
Unter den Kulturprojekten, das Nelson-Atkins Museum of Art in Kansas City (2007), mit dem Erweiterungsbau von über 15.000 m² Ausstellungsfläche, der Aufwertung des bereits vorhandenen Skulpturengartens und dem Bau von 5 korpulenten „Glaslinsen“, die aus dem Boden ragen und „einer von Licht erfüllten Integration zwischen Architektur, Kunst und Landschaft Form verleihen“; das zukunftsweisende Herning Museum für zeitgenössische Kunst im dänischen Herning (2009), das 3 kulturelle Institutionen der bildenden Kunst und Musik vereint und wunderbar mit der Landschaft harmoniert; der Erweiterungsbau des John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington D.C. mit 3 Pavillons mitten im Grünen, die durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden sind.

Von beachtenswerter szenischer Wirkung die Chapel of St. Ignatius (1997) mit ihren lichtdurchfluteten Fassaden, die bildhaft an den Kult der Jesuiten erinnern.
Als Essayist und Theoretiker hat Holl verschiedene Bücher geschrieben, darunter Parallax (2000), Urbanisms, working with doubt (2009), Scale (2012), während unter den ihm selbst gewidmeten Schriften an die Monographie von Robert McCarter (Phaidon, 2015) erinnert sei.
 
Steven Holl: Berühmte Werke und Projekte
 
- Masterplan University College Campus (progetto), Dublino (Irlanda), 2020
- Centre for Creative Design, University College (progetto), Dublino (Irlanda), 2020
- Angers Collectors Museum and Hotel (progetto), Angers (Francia), 2020
- The Kennedy Center for the Performing Arts, Washington D.C. (USA), 2020
- Malawi Library (progetto), Lilongwe (Malawi), 2020
- Ampliamento campus del Museum of Fine Arts, Houston (USA), 2020
- Taiwan Chinpaosan Necropolis, Taipei (Taiwan), 2020
- Hunters Point Community Library - Queens, New York (USA), 2019
- Glassell School of Art, Museum of Fine Arts, Houston (USA), 2018
- Institute for Contemporary Arts, Virginia Commonwealth University, Richmond (USA), 2018
- Lewis Arts Complex, Princeton University, Princeton (USA), 2017
- Visaul Arts Building, Università dell'Iowa, Iowa City (USA), 2016
- Reid Building, Glasgow School of Art, Glasgow (GB), 2014
- Beirut Marina - Zaitunay Bay, Beirut (Libano), 2014
- Nanjing Sifang Art Museum, Nanjing (Cina), 2013
- Campbell Sports Center - Columbia University New York (USA), 2014
- Daeyang Gallery & House, Seoul (Corea del Sud), 2012
- Cité de l’Océan et du Surf, Biarritz (Francia) 2011
- Linked Hybrid, Pechino (Cina), 2009
- Horizontal Skyscraper - Vanke Center, Shenzhen (Cina), 2009
- Museo di Arte Contemporanea, Herning (Danimarca), 2009
- Writing With Light House, Long Island, NY (USA), 2004
- Sarphatistraat Offices, Amsterdam (Olanda), 2000
- Casa “Y”, Catskills, New York (USA), 1999
- Museo di arte contemporanea Kiasma, Helsinki (Finlandia), 1998
- Cappella di S. Ignazio, Università di Seattle (USA), 1996
- Makuhari Bay New Town, Chiba (Giappone), 1996
- Tower of Silence, Manchester (USA), 1992
- Stretto House, Dallas (USA), 1991
- Void Space - Hinged Space Housing, Fukuoka (Giappone), 1991
- Uffici D.E. Shaw & Company, New York (USA), 1991
- Martha’s Vineyard House (USA), 1988
- Museum of Modern Art Apartment, New York (USA), 1986
- Pool House and Sculpture Studio, Scarsdale, New York (USA) 1981
 
Offizielle Webseite
 
www.stevenholl.com

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