21-02-2018

Snøhetta Svart das erste Plus-Energy-Hotel am arktischen Polarkreis

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Das Architekturbüro Snøhetta hat Svart entworfen, das erste Hotel, das Energie am arktischen Polarkreis erzeugt.



Snøhetta Svart das erste Plus-Energy-Hotel am arktischen Polarkreis

Zu Füßen des Gletschers Svartisen in Meløy in Nordnorwegen hat das Architekturbüro Snøhetta in Zusammenarbeit mit Arctic Adventures of Norway, Asplan Viak und Skanska ein Plus-Energie-Gebäude gestaltet. Das Hotel Svart, das im Namen eine Hommage an den Gletscher und die Landschaft beinhaltet, verbraucht nicht nur wenig Energie, rund 39;85% weniger als ein herkömmliches Hotel, sondern weist auch eine positive Energiebilanz auf, erzeugt also Energie.
Grundlage des Projekts ist zweifelsohne das Bewusstsein, dass hier in einem extrem empfindlichen und fragilen natürlichen Umfeld wie dem arktischen Polarkreis gearbeitet wird. . Die Architekten haben die gestalterische Herausforderung mit großer Verantwortung angenommen, um eine architektonische Antwort mit geringer Umweltauswirkung unter Respekt der Naturschönheit des Standortes und der Bewahrung der lokalen Fauna und Flora anbieten zu können.
Der Architekt Kjetil Trædal Thorsen, Gründer von Snøhetta, hat nämlich betont, dass die Gestaltung eines Plus-Energie-Gebäudes mit geringen Umweltauswirkungen ein grundlegender Faktor für ein nachhaltiges Tourismusprogramm ist.

Svart ist das erste Hotel weltweit nach dem Standard Powerhouse, der in Zusammenarbeit zwischen Snøhetta, Entra, Skanska, ZERO Emission Resource Organisation und Asplan Viak entstanden ist und Bauwerke auszeichnet, die innerhalb von 60 Jahren ihrer Nutzung der Gemeinschaft mehr erneuerbare Energie geliefert haben, als zum Bau, Verwaltung und Abriss des Gebäudes und der verwendeten Materialien erforderlich ist. Ein ehrgeiziges Programm, in dessen Sinne bereits ein Bürogebäude in Bærum entstanden ist und weitere Gebäude im Bau sind, darunter eine Montessori-Schule in Drøbak.
Jede gestalterische Entscheidung, angefangen bei der Ringform des Hotels, ist so optimiert, um beste Leistungen bezogen auf eine geringe Umweltauswirkung und Energieeinsparung zu erhalten. Ausgangspunkt ist die Studie und die Aufzeichnung der Sonnenstrahlen im Laufe des Jahres und unter Bezugnahme auf die besondere und bergige Umgebung des Gletschers, was es den Architekten ermöglicht hat, die Energieerzeugung mit den Solarpaneelen auf dem Dach des Gebäudes zu verbessern und die verschiedenen Räumlichkeiten strategisch günstig anzuordnen. Die Architekten haben also auf mehreren Niveaus gearbeitet. Der Grundriss und die Fassadenlösungen begünstigen die natürliche Sonnenbeleuchtung der Räumlichkeiten, wie der Hotelzimmer und der Restaurants. Die großen Fenster fangen das Sonnenlicht ein, wenn diese im Winter nur tief am Himmel steht. Der Schutz vor starker Sonnenbestrahlung im Sommer, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, erfolgt durch ein Schattenspiel aufgrund der Terrassen in den oberen Stockwerken.
Die Wahl der Baumaterialien ist ein grundlegendes Element, um den Standard Powerhouse zu erreichen, denn außer den Leistungen, die nach der Realisierung gewährleistet werden, ist auch die Energie zu berücksichtigen, die für deren Produktion, den Transport und die Entsorgung erforderlich ist. Ein Grund, weshalb die Architekten Holz für Tragwerk und Verkleidung bevorzugen und dabei möglichst auf Stahl und Beton verzichten.

Der Name "Svart" ist eine Hommage an die Tradition und an den Ort, ein wichtiges norwegisches Urlaubsziel. Der Svartisen ist flächenmäßig der zweitgrößte Gletscher Norwegens.
"Svart" bedeutet "Schwarz" im alten Norwegisch aber auch "Blau", ein klarer Verweis auf den blauen Gletscher, wie man den Svartisen bezeichnet.
Das Hotel wird auf einer Struktur aus Holzpfeilern in Form eines A realisiert, eine Bezugnahme auf die herkömmlichen Strukturen, wo die norwegischen Fischer ihre Fische trockneten, die "fiskehjell". Das Tragwerk der Konstruktion wird ein anderes Element der ortsüblichen Architektur aufnehmen, die "rorbue". Dieses typische saisonale Haus der Fischer, die sich im Wasser auf einer aufgeständerten Plattform befindet, um den Zugang mit den Booten zu erleichtern. Die Konstruktion eines Hotels auf einer auf Pfählen ruhenden Plattform wird den Raumbedarf im Fjord verringern. Gleichzeitig dient die Plattform im Winter dazu, hier die Kanus und Kajaks aufzubewahren und wird im Sommer zu einer angenehmen Promenade für die Touristen, was auch durch die Kreisform des Hotels begünstigt wird und herrliche Aussichten auf den Fjord garantiert.

(Agnese Bifulco)

Entwurf: Snøhetta snohetta.com
Mitarbeiter: Arctic Adventure of Norway, Asplan Viak + Skanska
Ort: Arktischer Polarkreis
Bilder: Snøhetta/Plompmozes


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