09-06-2015

Takeshi Hosaka: Schule Hongodai Christ Church Yokohama

Takeshi Hosaka,

Masao Nishikawa,

Yokohama, Japan,

Schule, Kindergärten,

Holz, Glas,

Eine Architektur aus Glas wie die Schule Hongodai Christ Church von Takeshi Hosaka in Yokohama schafft eine Koexistenz zwischen natürlicher und menschengeschaffener Welt, was eigentlich ein Widerspruch ist. Mit Hilfe der Architektur bietet die Schule Hongodai Christ Church von Takeshi Hosaka ein neues Erziehungsmodell an.



Takeshi Hosaka: Schule Hongodai Christ Church Yokohama

Der christliche Kindergarten und die Schule Hongodai Christ Church in Yokohama ist ein Experiment von Takeshi Hosaka, um die Möglichkeit des geschützten Wohnens inmitten der Natur zu testen. Mit dem Projekt für die Schule Hongodai Christ Church von Yokohama hat Takeshi Hosaka die in der Geschichte konsolidierten Regeln des Wohnens gebrochen, ebenso wie die Distanz zwischen der natürlichen und der künstlichen Welt.
Die Architektur hat schon immer den Schutz des Menschen vor den Elementen, vor den Unbilden des Klimas zum Ziel gehabt, ihn dabei aber auch am direkten Kontakt mit der Natur gehindert, die sich doch so wohltuend auswirken kann. Die Werke von Takeshi Hosaka haben uns an ein Konzept der Architektur gewöhnt, das eine Betrachtung der Natur ist. Mit der Schule Hongodai Christ Church bewegt sich der japanische Architekt in Richtung auf eine Übernahme der greifbaren Natur, die präsent und Teil des Wohnprojekts ist. Dies tut er anhand struktureller Entscheidungen und mit einer Klimatisierung, die das Wohlbefinden der Bewohner gewährleisten.

Die gewählte Natur ist keine urbanisierte Landschaft, sondern es handelt sich um die Hügel einer Gegend von Yokohama mit Feldern und Wiesen. Auf dem kleinen Grundstück der christlichen Schule mit Kindergarten gliedert sich der Grundriss der Architektur im Einklang mit dem vorhandenen Baumbestand. Der unregelmäßige Grundriss entstammt also einer spontanen Natur und wird von keinem geometrischen Raster bestimmt sondern von dem eher zufälligen Muster eines Waldes. Die wichtigste Absicht hinter diesem zweigeschossigen, komplett verglasten und auf einem schmalen Holzrahmen ruhenden Gebäude, ist es, die Leerräume zu besetzen, die von der Natur frei gelassen wurden und eine neue Landschaft zu komponieren, in der das menschliche Habitat mit dem der Pflanzenwelt verschmilzt und dabei maximales visuelles Wohlbefinden und Komfort schafft.
Es handelt sich hier nicht um eine simple Kombination von Natur und Landschaft, vielmehr um ein Gefüge, was diese miteinander verbindet. Die Bäume wurden nämlich nicht einfach umgangen oder dem Gebäudeumfang angenähert, sondern wurden in diesen eingefügt und haben somit offene Höfe geschaffen. Nachdem das Raster aus Holz mit zwei Geschossen gezeichnet wurde, dessen Module sich jeweils auf spezifische Tätigkeiten beziehen, wurden alle anderen vertikalen Oberflächen mit Glas verschlossen, um eine Schule in einem Glashaus zu kreieren. Da es keine gemauerten Wände gibt, ist jedes Einrichtungselement rundherum nutzbar und alle Aktivitäten, die im Inneren der benutzten Zimmer stattfinden, nutzten den gesamten vorhandenen Platz und organisieren sich dabei ohne räumliche Einschränkungen.
Die Entscheidung, alle Wände aus Glas zu machen und dabei interne Schiebewände zu benutzen, führt nicht nur zum Aufbau eines Dialogs zwischen Innen und Außen, zwischen bewohntem Raum und Natur, sondern daraus ergibt sich eben jene gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten und der Klassenzimmer, die für die Kinder so anregend ist Der verglaste Umfang definiert weiterhin den Raum, dessen Ränder wahrgenommen werden, trotzdem aber werden keine präzisen optischen Grenzen gezogen, weshalb man mit dem Geist immer beweglich bleiben kann. Auch die Türen auf die Patios können geöffnet werden und erzeugen somit bei Bedarf eine angenehme natürliche Belüftung. Da es hier keine gemauerten Wände gibt, wurde ein System mit Fußbodenheizung entworfen, das vor allem über die niedrigen Temperaturen im Winter hinweg hilft.


Arup Japan hat die erdbebensichere Entwicklung ausgeführt und dabei in der Holzstruktur auf der Höhe der 5 Innenhöfe einen weiteren Metallrahmen eingefügt (steel moment frames) sowie ein neues System, dank dessen die verglasten Wände auf Stoßdämpfern ruhen, was als “Seismic Glass Wall with Oil Damper” bekannt ist.

Mara Corradi

Project: Takeshi Hosaka Architects
Client: Hiroshi Ikeda / Hongodai Christ Church
Location: Yokohama (Japan)
Planning of structural framework: Hitoshi Yonamine / Ove Arup & Partners Japan LTD
Gross floor area: 531,94 m2
Plot size: 1332,92 m2
Beginning of work: 2008
Completion of work: 2010
Glass facade
Structuree in timber and steel
Wooden floor
Photography: © Masao Nishikawa

www.hosakatakeshi.com
www.arup.com/Projects/HONGODAI_Church_School/Facts.aspx


×
×

Bleiben Sie in Kontakt mit den Protagonisten der Architektur, abonnieren Sie den Floornature-Newsletter