19-06-2018

Patkau Architects Audain Art Museum Whistler Kanada

Patkau Architects,

James Dow ,

Whistler, Kanada,

Museen, Art Center,

Holz,

Ein raffiniertes Gebäude, das sich ruhig in einen starken natürlichen Kontext einfügt und den darin enthaltenen Kunstwerken einen scheinbar einfachen Schutz bietet. Das von Patkau Architects entworfene Museum wurde von RIBA als eines der 20 herausragenden Gebäude der Architektur 2018 betrachtet.



Patkau Architects Audain Art Museum Whistler Kanada

Die 16. Architekturausstellung der Biennale von Venedig, FREESPACE, kuratiert von den Architektinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara, monopolisiert die internationale Architekturszene und bringt die Protagonisten der Ausstellung und der Länderpavillons mit nationaler Beteiligung, aber auch die Juroren in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit und der internationalen Architekturdebatte! Patricia Patkau, die 1978 mit John Patkau das gleichnamige Büro gegründet hat, ist eines der Mitglieder der internationalen Jury der 16. Architekturausstellung der Biennale von Venedig. Zu diesem Anlass haben wir ein neues Projekt des Büros wiederentdeckt, das für den RIBA Awards for International Excellence 2018 nominiert war. Dabei handelt es sich um den Ende Mai an 20 neue und neuere Gebäude verliehene Anerkennung, die laut Royal Institute of British Architects die Exzellenz der Weltarchitektur repräsentieren. Das Projekt von Patkau Architects ist das Audain Art Museum in Whistler, Kanada. Ein elegantes Gebäude, das sich ruhig in einen starken natürlichen Kontext einfügt und den darin enthaltenen Kunstwerken einen scheinbar einfachen Schutz bietet, ein schönes Beispiel für FREESPACE nach der von Yvonne Farrell und Shelley McNamara formulierten Bedeutung für die Verbindungen, die es mit dem natürlichen Ort schafft.

Whistler ist ein Skiort nördlich von Vancouver, das Stadtzentrum sieht aus wie ein Alpendorf und am Rande der Stadt befindet sich das Audain Art Museum, ein privates Museum, das die persönliche Kunstsammlung von Michael Audains mit Werken aus dem späten 19. Jahrhundert bis heute beherbergt, darunter eine der weltweit führenden Sammlungen antiker Masken, Gemälde von Emily Carr, bedeutende Werke kanadischer Künstler der Nachkriegszeit sowie international bekannte zeitgenössische Künstler.
Das von Patkau Architects entworfene Gebäude wurde auf einem freien Grundstück am Rande des Nadelwaldes errichtet. Das Projekt wurde durch drei wichtige Grenzen bestimmt, die durch den natürlichen Kontext vorgegeben sind: die Anwesenheit einer dichten Vegetation, die Schwemmlandcharakteristik, die starken und intensiven Schneefälle, die das Gebiet kennzeichnen. Dies alles sind grundlegende Faktoren, die die Wahl der Bauart und die Form des Gebäudes selbst bestimmt haben. Das Museum ist in der Tat eine Brücke, die über eine Reihe von Fundamentblöcken schwebt. Ein lineares Volumen, das eine Leere des Waldes ausnutzt und sich sanft in die Landschaft einfügt. Für die Realisierung wurde nur ein einziger Baum gefällt. Die von den Architekten gewählte erhöhte bauliche Lösung ermöglicht es, die Risiken eines möglichen Hochwassers zu vermeiden. Das Dach mit einer steilen Neigung ermöglicht die Bewältigung starker Schneefälle, im Inneren befinden sich Räume für administrative Funktionen und Dienstleistungen, während die untere Ebene ganz den Ausstellungen der ständigen Sammlung und Wechselausstellungen gewidmet ist.

Die Architekten definierten auch die Fußgängerverbindungen zu den bestehenden Routen und insbesondere den "Village Stroll", also denn "Dorfspaziergang", der das Dorf durchquert und die verschiedenen Sehenswürdigkeiten einschließlich des Museums miteinander verbindet und sich dann im Netz der Waldwege fortsetzt. Der Zugang zum Museum erfolgt über einen einladenden Portikus, der zum Anziehungspunkt der Route wird. Vom Portikus aus kann der Besucher wählen, ob er das Museum betritt, indem er den Spaziergang über den gläsernen Gehsteig, der zu den Galerien der ständigen Sammlung führt, und dann zu den temporären Galerien fortsetzt, oder ob er im Freien weiter in Richtung Wald und Rasen läuft, um den Spaziergang durch das Gelände fortzusetzen.

(Agnese Bifulco)

Entwurf: Patkau Architects patkau.ca
Architekten: John Patkau, Patricia Patkau, David Shone, Michael Thorpe
Ort: Whistler Kanada
Bildnachweis: James Dow © Patkau Architects


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