11-01-2017

Paredes Pedrosa arquitectos: Zwei Häuser in Oropesa

Paredes Pedrosa arquitectos,

Toledo, Spanien,

Ville, Housing,

Paredes Pedrosa hat zwei Häuser in Oropesa umgestaltet, die in einen Laubengang aus dem 15. Jahrhundert eingelassen sind, der einst die Burg mit der Kirche Nuestra Señora de la Asunción verband. Die Architekten von Paredes Pedrosa haben die drei bescheidenen Wohnungen des Bestands in zwei neue Häuser mit Gemeinschaftspatio verwandelt.



Paredes Pedrosa arquitectos: Zwei Häuser in Oropesa
Innerhalb der alten Mauern von Oropesa, die einst Kirche und Burg miteinander verbanden, hat das Architekturbüro Paredes Pedrosa zwei Wohneinheiten mit gemeinsam genutztem Patio realisiert. Die Burg ist auch heute noch ein Wahrzeichen der spanischen Stadt Oropesa, in der Nähe von Toledo, von wo aus einen herrlichen Blick auf die Ebene des Flusses Tejo und auf die Gipfel der Sierra de Gredos hat. Die Burg steht auf den Resten einer antiken römischen Struktur und geht wahrscheinlich auf das Jahr 1402 zurück als sie als Wohnsitz der Adelsfamilie der Toledo errichtet wurde. Ein Mitglied der Familie ließ den Laubengang bauen, der dieses wichtige Bauwerk mit einer anderen, für die Stadt bedeutenden Architektur verbinden sollte, nämlich der Kirche Nuestra Señora de la Asunción aus dem 15. Jahrhundert.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieser Laubengang zum Teil abgerissen und in andere Wohnbauten einverleibt, deren Mauern der Kirche gegenüberliegen. So entsteht eine Art Landkarte der verschiedenen Ereignisse, die heute die erfolgten Veränderungen zeigen. So kann man noch Teile der großen Ziegelbögen sehen, unter denen dann die Häuser entstanden sind, die heute allerdings nicht mehr den Anforderungen an Beleuchtung, Belüftung und Wohnqualität entsprechen. Der Blick von der Spitze der Kirche Nuestra Señora de la Asunción enthüllt diese spannenden geschichtlichen und architektonischen Schichtungen, während die Reste der Laubengangs sich zu einem optischen Brennpunkt der Stadt Oropesa entwickelt haben.
Der Eingriff des Büros Paredes Pedrosa verwandelt den zuvor von drei Wohnungen mit zwei Höfen belegten Raum – die unter diesen Bögen errichtet wurden – in zwei Wohneinheiten für zwei Brüder mit einem einzigen und gemeinschaftlich genutzten Patio und einen kleinen Privatgarten. Die Fassade zum Platz der Kirche Nuestra Señora de la Asunción konnte aufgrund der Auflagen als historisches Baudenkmal nicht umgestaltet werden, während im Inneren allerdings die verschiedenen Trennwände entfernt und die Fläche der Zimmer vergrößert werden konnten Die wohl wichtigste Entscheidung war das Beseitigen des mittleren Abschnitts der Anlage im oberen Teil, was den gemeinsamen Hof erweitert und ihn ideell bis zur Hauptfassade auf die Kirche verlängert hat. Die Wiederöffnung eines Teils des entsprechenden Bogens hat eine beachtliche Perspektive vom Hof auf den Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert geschaffen – eine Hommage an das historische Umfeld. Darunter ist in der dicken Mauer ein bereits vorhandenes Fenster wieder hergestellt worden um auch vom Wohnungsinneren eine besondere Aussicht auf die Kirche zu ermöglichen. Der Hof wurde Katalysator des Tageslichts für auf diesen gerichteten Räume benutzt, um die Mangel an Öffnungen auf der zur Kirche gerichteten Fassade zu kompensieren. Wie im Inneren wurden auch die alten Mauern zum Hof hin weiß angestrichen: eine Geste zur Differenzierung des nicht betroffenen angrenzenden Mauerwerks, wobei das ursprüngliche Verlegemuster immer sichtbar bleibt. Sowohl der Boden als auch der untere Teil der alten Mauern, die beschädigt waren, sind mit Fliesen verkleidet. Dies ist das einzige neue Material das in der Farbe Ocker auf die Laibungen der Fenster anspielt.

Mara Corradi

Architects: Ángela García de Paredes. Ignacio Pedrosa (Paredes Pedrosa, arquitectos)
Project team: Álvaro Rábano, Clemens Eichner, Roberto Lebrero, Blanca Leal
Client: private
Location: Calle Iglesia 1 y 3, Oropesa, Toledo, Spain
Project: 2013 
Built: 2015
Technical control: Inés Cobisa
Structure: Alfonso G. Gaite. GOGAITE, S.L. 
Mechanical engineer: Nieves Plaza 
Floor area: before 368 sqm , after 316 sqm
Patio: ceramic brick
Bildnachweis: © Luis Asín, Paredes Pedrosa arquitectos

www.paredespedrosa.com

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