13-12-2017

Lombardini22: Restyling des Einkaufszentrums Sarca in Mailand

Lombardini22,

Dario Tettamanzi,

Mailand,

Einkaufszentren,

Erholung/Restaurierung,

Lombardini22 hat das Restyling des Centro Sarca ausgeführt. Das Einkaufszentrum ist im Rahmen der Stadterneuerung im Norden Mailands entstanden, wo es viele ehemalige Industriegelände gab. Lombardini22 hat das Bild des Äußeren und des Inneren des Centro Sarca mit besonderem Augenmerk auf die Grafik neu gestaltet.



Lombardini22: Restyling des Einkaufszentrums Sarca in Mailand
Das Einkaufszentrum Sarca wurde 2003 im Rahmen der Stadtsanierung gebaut, die in den letzten Jahrzehnten den Norden Mailands und insbesondere die Gemeinde Sesto San Giovanni betroffen hat. Heute ist dieses Bild der Einkaufsarchitektur komplett vom neuen Besitzer, der Firm IDG, erneuert worden, die das Mailänder Büro Lombardini22 mit dem Projekt beauftragt haben.
Nach dem Kauf des Zentrums Sarca im Jahr 2006 durch IDG, haben die großen Einkaufsstrukturen in Italien unter schwindender Publikumsbeliebtheit gelitten. Dies hat zur Kenntnisnahme eines sich ändernden Konsums geführt und somit auch zur Notwendigkeit, die Aufmerksamkeit auf die Architektur als räumliches Erlebnis zu lenken. Es zu verstehen, wie ein Bauwerk einen großen Einfluss auf die Reaktion des Publikums haben kann, war für diesen Kurswechsel wesentlich. 
Lombardini22 wurde von IGD mit dem strukturellen und architektonischen Restyling beauftragt (das auch eine gewerbliche Umstrukturierung zur Folge hatte). Dabei wurde das Bild der Anlage sowohl Innen wie Außen, sowohl als Ganzes (Fassaden und Grünanlagen) als auch in den Atmosphären und den Innengestaltungen bis hin zur Grafik verwandelt.
Das allgemeine Aussehen des Gebäudes hat sich auf diese Weise von einer hi-tech orientierten Optik mit Oberflächen aus Metall, Kunststoff und Glas, in einer Komposition nach separaten Teilen verändert. Diese sind zwar nicht unabhängig voneinander, vermitteln aber ein neues Konzept des Einkaufszentrums als Ort der Gastlichkeit, wobei die Baukörper in einer architektonischen Einheit von großem optischen Eindruck und hoher Erkennbarkeit zusammengefasst wurden. Sehr viel Aufmerksamkeit wurde der Verwendung der Farben gewidmet, die gewählt wurden, um ein Bild der Häuslichkeit und der Natur zu schaffen, in starkem Gegensatz zu den ursprünglichen kalten Tönen. Eine Entscheidung, deren Wirkung sich vor allem im Innenbereich zeigt. 
Um den Teilen eine architektonische Einheit zu verleihen, hat Lombardini22 die Struktur mit einer Fassade aus vertikalen Paneelen versehen, die sich wie viele Lamellen verstellen lassen und auf diese Weise eine chromatisch abwechslungsreiche Sequenz schaffen, die im Kontrast mit der oberen formalen Einheit steht. Rot, Hellblau und Weiß sind die Farben der neuen Fassaden, die vertikal von den Vertäfelungen markiert werden und horizontal von den Tragwerkselementen und auf diese Weise Dynamik und Modernität vermitteln, ohne dabei kalt und abweisend zu wirken, wie man es in der Vergangenheit bei solchen Bauwerken oft fand. Die bessere Qualität des architektonischen Raums reflektiert sich auch in der Verantwortung gegenüber dem städtischen Gefüge, in das sich das Einkaufszentrum einfügt. Diese hat sich in einer Reihe von Eingriffen im Außenbereich umgesetzt: Die Neugestaltung der Grünflächen und das Pflanzen autochthoner Pflanzensorten, der Bau eines Radwegs, der mit dem Weg in der Gegend verbunden ist und die Installation von überdachten Radparkplätzen. 
Diese Öffnung des Baukörpers auf die Stadt dient als “Lockruf” und findet seine Fortsetzung in der Sorgfalt, mit der die Innenräume saniert wurden, insbesondere die drei mehr oder weniger sich auf den Himmel öffnenden Plätze, die mehr oder weniger vom Tageslicht erhellt werden und die die Besucherströme lenken.
Die Pfeiler werden zu riesigen Blütenstielen und bilden auf dem Platz A eine märchenhafte frühlingsgeprägte Landschaft. Auf Platz B, als herbstlicher Gegenpart, finden wir in der Mitte des Lichthofs eine riesige Traube (jede Beere ist eine opaline Lichtquelle).
Bei Platz C, die als Treff- und Aufenthaltspunkt fungiert, wurde der Bodenbelag erneuert, aus dem die Sitzgelegenheiten hervorstehen. Im Souterrain finden wir Verkleidungen aus recycelten Holzdielen, den Wechsel von Weiß und Grün als Verweis auf die Natur, die warmen integrierten Leuchtkörper und eine frische Grafik, die klar von der Gastfreundlichkeiten sprechen, die alle Teile der Anlage kennzeichnen.
Beachtenswert ist auch, dass das Centro Sarca das Umweltsiegel BREEAM erhalten hat – eine der wichtigsten internationalen Anerkennungen auf dem Sektor der Gebäudenachhaltigkeit, die sich durch die Verbesserung des Wohlbefindens der Nutzer dieser Räumlichkeiten insgesamt auszeichnet.

Mara Corradi

Architects: L22
Client: IGD SIIQ SPA, IGD Management S.r.l.
Brand identity and environmental graphics: CBA 
Wayfinding & signage: CBA, Fud brand making factory
Location: Sesto San Giovanni, Milan, Italy
Total surface: 91640 sqm
Area redeveloped: 52,763 sqm
Total GLA after restyling: 34773 sqm
Plaza area: 5670 sqm
Mall area: 2215 sqm
Parking lot lobby area: 2040 sqm
Underground and rooftop parking lots: 10380 sqm
Number of tenants in 2016: One hyper-market and 82 tenants
Centre opening: 2003
Start of restyling work: 2013
Completion of restyling work: December 2015
Photos: Dario Tettamanzi

Energy certification: 
UNI EN ISO 14001
BREEAM

Shortlisted for the MAPIC Awards 2016, Best Redeveloped Shopping Centre

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