05-12-2011

Li Xiaodong: Bibliothek im Wald

Li Xiaodong Atelier,

Cina,

Bibliotheken, Landschaft,

Holz, Metall,

Im Gegensatz zu dem Bild Chinas auf der Eroberung der Welt, mit neuen Stadtvierteln, die in Rekordzeiten aus dem Boden sprießen, findet man jetzt auf der internationalen Bühne kleinere Arbeiten, die auf Nachhaltigkeit achten und wo die Architektur sich für die Aufwertung der Landschaft auch im Sinne der Natur einsetzt. Ein Beispiel hierfür ist die von Li Xiaodong für ein Ort im Vorstadtgürtel der Hauptstadt entworfene Bibliothek.



Li Xiaodong: Bibliothek im Wald
Neben dem China der olympischen Architekturen der riesigen Wohnanlagen und Bürobauten, neben der Entwicklung im großen Maßstab und für Menschenmassen gibt es auch ein stilles und nachdenkliches China, eine Nation der kleinen Projekte, die das Leben der kleineren Gemeinschaften verbessern. Ein Vertreter dieses in Gegentendenz liegenden und umweltverträglichen Ansatzes ist Li Xiaodong, dessen Name die Aufmerksamkeit der internationalen Presse mit seinem Projekt für die Schule in der Brücke in der Ortschaft Pinghe, in der Provinz Fujian, erregt hat. Das neueste von ihm realisierte Gebäude ist die Bibliothek für die Gemeinde Iaojiehe, im Distrikt Huairou, einer bergigen Gegend im Nordosten der Hauptstadt, die sich durch üppige Wälder mit Flussbecken auszeichnet. In einer Optik der Bewahrung des Ökosystems von Peking, wo die Lokalpolitik Eingriffe zum Schutz der Biodiversität unterstützt, hat die Analyse des Gebiets mit seinen Besonderheiten dazu geführt, dass in der natürlichen Umgebung ein vorrangiger Wert bestimmt wurde, den es zu vermitteln gilt.
Aus diesem Grund basiert der Entwurf auf dem Willen, einen Dialog zwischen der natürlichen Ressource, dem Geschenk des Ortes, und den Ressourcen der Natur, der Vertiefung, des Studiums als Früchte der Geschichte der Menschheit herstellen, was zur Entscheidung geführt hat, einen öffentlichen Bau für eine Gemeinschaft nicht notwendigerweise im Stadtzentrum im Hinblick auf den Besucherstrom zu errichten, sondern in einem natürlichen Kontext, um die Menschen aus der Stadt heraus zu bringen. Die Architektur wird als Raum dieses Aufeinandertreffens konzipiert, als ein Mittel, das den Austausch gestattet und diesen deutlich darstellt. Entlang eines Feldweges errichtet, der in den Wald führt, besteht das Tragwerk der Bibliothek in der Tat aus einem Metallskelett mit rechteckigem Grundriss mit einer Hülle aus dünnen, in der Umgebung gesammelten Zweigen, die gemeinhin in Bündeln neben den ländlichen Häusern der Gegend gestapelt werden: Diese Zweige fügen sich regelmäßig in die Struktur ein, füllen das Vakuum und schirmen die Innenräume ab, in denen sich ? in einer einzigen Räumlichkeit auf mehreren Ebenen ? die Bücherregale und die Lesesäle befinden. Durch den Zahn der Zeit neigt das unbehandelte Metall der Struktur dazu, farblich mit den Abstufungen der Zweige zu verschmelzen, die als Laibung dienen, was den Effekt einer Hütte, einer temporären Struktur zum Schutz der Bücher im Wald verleiht.

Wenn man in den Unterschlupf des Lesers gelangt, dann sind die von Fenstern abgeschirmten Wände komplett mit den gleichen hellen Holzriegeln verkleidet, aus denen auch der Boden und die integrierten Sitzgelegenheiten realisiert sind. Die Konsultation erfolgt durch einen ständigen Verweis auf das umgebende Bühnenbild, das diese aber nicht dominiert, sondern deren Auswirkung filtert und gleichzeitig die Natur umrahmt, um diese in ihrer Besonderheit hervorzuheben.

Mara Corradi

Entwurf: Li Xiaodong Atelier
Mitarbeiter: LI Xiaodong, Liu yayun, Huang Chenwen, Pan Xi
Bauträger: Luke Him Sau Charitable Trust, Pan Xi
Ort: Iaojiehe village, Huairou, Vort von Peking
Bruttonutzfläche: 175 m2
Planungsbeginn: 2011
Ende der Bauarbeiten: 2011
Holztreppen
Metalltragwerk
Innenwände mit Holzverkleidung
Holzfußböden

www.lixiaodong.net


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