02-05-2012

Koji kakiuchi: Eine Holzhütte in Nara

Koji Kakiuchi,

Japan,

Rifugio, Housing,

Holz,

Indem er lokale Materialien und Verweise auf die Tradition des Shintoismus miteinander kombiniert, gestaltet und baut der japanische Architekt Koji Kakiuchi eine Hütte in einem Wald der Stadt Nara, die sich in die Landschaft einfügt und deren integrierender Bestandteil wird. Zweck ist die Betrachtung der Natur und die Suche nach einer nachhaltigeren Beziehung zwischen der Architektur der Gegenwart und der Natur.



Koji kakiuchi: Eine Holzhütte in Nara
Sich der Tradition der für Japan typischen Holzarchitektur anpassend, reduziert der junge Designer Koji Kakiuchi das gestalterische Thema des Unterschlupfes auf die essentielle Form und inspiriert sich dabei auf die Torii des Shintoismus. Die Verwendung von lokalem Holz ist nicht Ausdruck des Willens, sich in der Waldlandschaft einzufügen, sondern eine Gestaltungspraxis im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Themen wie die Aufmerksamkeit bezogen auf die Rhythmen der natürlichen Regeneration (von denen man die Handhabung der Rhythmen der Regeneration der Stadt erlernen kann) und die Verringerung unserer Bedürfnisse auf das Wesentliche stehen im Mittelpunkt der Debatten der Baubiologie.
Ein junger japanischer Gestalter macht sich diese Konzepte zu eigen und interpretiert den Wunsch des Auftraggebers nach einem Ort, an dem er die Natur von Innen aus betrachten kann und realisiert dafür eine Konstruktion, die Teil der Natur selbst wird. Der Tragwerksingenieur Satoru Shimoyama bittet Koji Kakiuchi um die Realisierung eines kleinen persönlichen Raums der Meditation auf einem baumbestandenen Hügelgrundstück in Nara.

Nara ist eine Stadt mit einer besonderen und symbiotischen Beziehung mit der Natur und ist zum Großteil von Wäldern gekennzeichnet. Nicht selten sieht man Hirsche auf den Straßen spazieren. Die Stadt regt die Planer zur Suche nach den geringsten Umweltauswirkungen an. Dazu kommt die Inspiration am Archetyp des japanischen Torii, dem traditionellen Eingangstor zu der im Shintoismus als heilig betrachteten Zone, bestehend aus zwei einfachen Holzpfeilern, die einen Querträger in der charakteristischen Farbe Orange tragen.
In vielen Tempeln findet man auch mehrere Torii, einen nach dem anderen. Sehr bekannt ist der Fushimi Inari Taisha in Kyoto, dem sogar Tausende von Torii vorangehen. Auf dieses Bild, das dank des Kinos auch im Westen zum kollektiven Bewusstsein gehört, bezieht sich die Struktur der Hütte von Nara, deren Komposition von der Folge der umrahmenden Stützen mit zwei Pfeilern und dem verbindenden Träger ausgeht. Indem sie sich nach oben verlängern, bilden die Pfeiler das Gerüst für die seitlichen Laibungen, die auf drei Seiten aus gebrannten Holztafeln bestehen, die antiseptisch sind und die Insekten vertreiben. Die Frontseite hingegen besteht aus einer Glaswand und lässt den Blick auf den Wald frei.


Um die Präsenz des Gebauten in der Natur noch weiter zu vermindern, verringert das Projekt die Anzahl der Pfeiler auf vier, mit einem Verbindungsträger zwischen den beiden Frontständern und ist als weiterer Aussichtspunkt auf einer niedrigeren Quote zu benutzen.
Der Innenraum ist nichts als ein nacktes Zimmer, dessen Wände mit Schichtholz verkleidet sind und das von dem Rhythmus der Pfeiler getaktet wird, die das Echo zum Thema der Torii bilden, mit einer kleinen Veranda, um die Aussicht auch im Freien genießen zu können. Eine kleine Treppe unter dem Fußboden gestattet den Zugang zur Hütte ganz in der klassischen Tradition der Baumhäuser.  

Mara Corradi

Entwurf: Koji kakiuchi
Bauträger: Satoru Shimoyama
Ort: Nara (Japan)
Statik: Satoru Simoyama
Bruttonutzfläche: 8,31 Quadratmeter
Grundstücksgröße: 445 Quadratmeter
Planungsbeginn: 2008
Ende der Bauarbeiten: 2009
Struktur aus japanischer Zeder
Innenwände mit Schichtholz verkleidet
Bildnachweis: © Koji kakiuchi

www2.odn.ne.jp/yaomitsu


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