23-04-2018

Kenneth Frampton Goldener Löwe für das Lebenswerk Biennale Venedig 2018

Yvonne Farrell, Shelley McNamara,

Venedig, Italien,

Messen,

Venice Biennale, Preis,

Der britische Architekt, Historiker, Kritiker, Lehrer und Forscher Kenneth Frampton wurde mit dem Goldenen Löwen für das Lebenswerk auf der 16. internationalen Architekturausstellung der Biennale von Venedig ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 26. Mai anlässlich der Eröffnung der Biennale 2018 statt.



Kenneth Frampton Goldener Löwe für das Lebenswerk Biennale Venedig 2018

Die XVI Internationale Architekturausstellung beginnt in wenig mehr als einem Monat und parallel zu den Vorwegnahmen der Pavillons und Ausstellungen hat die Biennale von Venedig den Namen des Architekten bekanntgegeben, der mit einem der Hauptpreise ausgezeichnet wird, nämlich mit dem Goldenen Löwen für das Lebenswerk.
«Es gibt keinen Studenten der Architekturfakultäten, der nicht sein Buch über die Geschichte der modernen Architektur in der Hand hatte. Der Goldene Löwe geht dieses Jahr an einen Meister und möchte in diesem Sinne auch eine Anerkennung seiner kritischen Lehre der Architektur sein.» so Paolo Baratta, der Vorsitzende der Biennale von Venedig bei der Verkündigung der Verleihung an Kenneth Frampton am 18. April.
Paolo Baratta hat Recht, denn alle, die eine Architekturfakultät besucht haben, erinnern sich beim Namen des britischen Architekten an die Architekturgeschichte und die Prüfungen. Der Name von Kenneth Frampton ist eng mit seiner langen Aktivität als Architekturkritiker mehr als Architekt verbunden. Da muss man nur an die Verbreitung seines Buchs Die Architektur der Moderne - Eine kritische Baugeschichte (Storia dell'architettura moderna, in Italien von Zanichelli veröffentlicht) ab der Mitte der 1980er Jahre denken, das auch heute noch als Lehrbuch benutzt wird oder an den Einfluss seines Essays Towards a Critical Regionalism: Six Points for an Architecture of Resistance, ebenfalls aus den 1980er Jahren und zu finden im Band von Hal Foster “Postmodern Culture” (Pluto Press, 1985 – London).
Gerade diesem Essay verdanken wir die Neubewertung des Kontextes und die Verbreitung eines größeren Verantwortungsbewusstseins gegenüber der Kultur der Orte, die zu zentralen Prinzipien geworden sind, die es zu respektieren und auch in Architekturprojekten zu suchen gilt.

Kenneth Frampton ist 1930 in London geboren und hat an der Architectural Association School of Architecture von London studiert. Seit 1972 unterrichtet er an der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation der Columbia University von New York, hat aber Kurse und Seminare an bedeutenden Einrichtungen in aller Welt gehalten, wie dem Royal College of Art von London, der ETH Zürich, dem Berlage Institute von Amsterdam, der EPFL von Lausanne und der Architekturakademie von Mendrisio. Außer den bereits genannten Veröffentlichungen, die der britische Architekt in seiner langen und intensiven akademischen Laufbahn herausgegeben hat, kann man auch Studies on Tectonic Culture nennen, ein grundlegender Text für das Verständnis und die Erläuterung der Verbindungen zwischen der Sprache der Konstruktion und der Sprache der Architektur.

Bei der Nennung von Kenneth Frampton für die Verleihung des Goldenen Löwen für das Lebenswerk durch den Verwaltungsrat der Biennale von Venedig haben die Kuratorinnen der 16. Internationalen Architekturausstellung, Yvonne Farrell und Shelley McNamara, betont, dass die Erfahrungen des praktizierenden Architekten Frampton ein wesentliches Element sind und die ihm das nötige Verständnis für die Architektur, die Entwurfs- und Ausführungsprozesse eines Gebäudes gegeben haben. Als praktizierender Architekt hat er auf der einen Seite verständnisvoller und auf der anderen Seite kritischer bezogen auf die verschiedenen Praktiken der Architektur. «Durch seine Arbeit nimmt Kenneth Frampton eine Position von außergewöhnlicher Intuition und Intelligenz ein, das er mit einem Gefühl von einzigartiger Integrität verbindet. Er zeichnet sich aus als die Stimme der Wahrheit bei der Förderung der Schlüsselwerte der Architektur und deren Rolle in der Gesellschaft....» (Yvonne Farrell und Shelley McNamara).

Der Goldene Löwe für das Lebenswerk wird im Laufe der Prämierung und Eröffnungsfeier der Architekturbiennale am Samstag, den 26. Mai 2018 in Ca’ Giustinian, Venedig, verliehen.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Biennale di Venezia, photo by Andrea Avezzù


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