Kardham Cardete Huet Architecture Collège von L'Isle Jourdain

Im kleinen Dorf L'Isle Jourdain in der Region Okzitanien, 30 km von Toulouse entfernt, haben Kardham Cardete Huet Architecture mit Atelier Sauvagé Ducasse Harter und Agence Alain Delmas ein neues Schulgebäude entworfen, das Collège von L'Isle Jourdain. Das Gebäude wurde vor kurzem fertiggestellt und wird ab September, rechtzeitig zum neuen Schuljahr 2018 - 2019, eingeweiht und für die Schüler zugänglich sein.

Das neue Projekt ist eine weitere Bestätigung der Aufmerksamkeit, die Kardham Cardete Huet Architecture der Schularchitektur und insbesondere den Gebäuden für innovative Schulprogramme widmet. In der gleichen Region hat Kardham Cardete Huet Architecture auch das Nelson-Mandela-Gymnasium in Pibrac entworfen, das erste Schulgebäude mit einer aktiven Energiebilanz (BEPOS = bâtiment à énergie positive) in Okzitanien.
Zielsetzung der Architekten war es, den Schülern und Mitarbeitern dieser neuen Schule den größtmöglichen Komfort in einem energieeffizienten Gebäude wie beim Gymnasium Pibrac zu bieten. Drei Grundprinzipien sind für die Planung des Gebäudes ausschlaggebend: die diskrete Einbeziehung des Neubaus in die Nachbarschaft, ein Gebäude, das neue Nutzungsmöglichkeiten für informelle Beziehungen zwischen verschiedenen Nutzern und der Öffentlichkeit eröffnen kann, ein hoher Umweltstandard, der für Architekten den Einsatz eines Projekts "light tech" mit exemplarischen Materialien bedeutet.

Das neue Collège von L'Isle Jourdain wurde in einem Vorort in voller Entwicklung, unweit des historischen Zentrums, errichtet. Da es sich um eine Architektur handelt, die sich an die jüngere Generation der Stadt und der umliegenden Gemeinden richtet, sind sich die Architekten der Rolle eines neuen Interessenschwerpunktes bewusst, den der Neubau bald im Stadtteil einnehmen wird. Aus diesem Grund entschied man sich für ein dezentes Gebäude, das sich in die natürliche und teilweise urbanisierte Umgebung einfügt. Darüber hinaus ist es durch Radwege mit dem Stadtzentrum und dem Vélopôle, einem Zentrum für Handel und Radsport, verbunden.
Das Gebäude entwickelt sich auf drei Ebenen, im Erdgeschoss kreuzen sich die beiden Hauptbände in Form eines T. Im ersten Baukörper, der um eine große zentrale Galerie angeordnet ist, befinden sich die Klassen, der zweite Baukörper ist für Verwaltungsbüros bestimmt. Der Schnittpunkt der beiden Baukörper bildet die große zentrale Galerie, die sich nach außen erstreckt und zu einem überdachten Innenhof wird.

Die zentrale Galerie ist ein wichtiges Element der architektonischen Komposition und spielt gleichzeitig eine Schlüsselrolle für die Energieeffizienz des Gebäudes.
Es ist ein großer offener Raum, hoch, flexibel und angenehm, wo sich die Schüler treffen können. Sie fördert informelle Gespräche mit Lehrern und ist vor allem ein überdachter Raum, in dem verschiedene außerschulische Aktivitäten wie Ausstellungen und ähnliches stattfinden können. Die Idee eines flexiblen Raumes wird auch in den Klassenzimmern vorgeschlagen, die sich leicht an die Bedürfnisse anpassen lassen. Die Architekten entwarfen ein System, das aus einem Stahlbetonsockel besteht, der eine höhere Haltbarkeit garantiert, und darüber steht eine leichtere Holzstruktur mit größerer Flexibilität.

(Agnese Bifulco)

Entwurf: Collège von L'Isle Jourdain
Bauträger: Département du Gers
Architekten: Kardham Cardete Huet Architecture www.kardham.com
Assozierte Architekten: Atelier Sauvagé Ducasse Harter / Agence Alain Delmas
Berater: Terrel Ingenierie / Gleize Energie / BIO Hygiène/ Delhom
Wirtschaftssachverständige: David Sist
Landschaftsplanung : Agence Casals
Fläche (netto): 10 221 m²
Fassungsvermögen: von 450 bis 600 Schüler
Datum: 2015 (Wettbewerb) – September 2018 (Eröffnung)
Ort: L'Isle Jourdain (32), Frankreich
Bildnachweis: Arnaud Späni

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