01-02-2012

J. Mayer H.: Metropol Parasol in Sevilla

Fiorano Modenese, Sevilla, Spanien,

Freie Zeit, Einkaufszentren,

Zement, Holz,

FMG Fabbrica Marmi e Graniti, Iris Ceramica, Sanierungs,

Eine neue Landmark für Sevilla: Das ist Metropol Parasol von J. Mayer H., ein Bauwerk aus Schichtholz, das die Plaza de la Encarnacion mitten in der Altstadt verschönert. Die Überdachung des gesamten Platzes ist in Wirklichkeit eine viergeschossige Anlage, in der Geschäfte zu finden sind und die auch einen Aussichtspunkt auf die Stadt bietet.



J. Mayer H.: Metropol Parasol in Sevilla
Die Sanierung des öffentlichen Raums ist immer eine Gelegenheit, die Vision der Stadt und ihrer Bewohner zu verändern, die gewohnt sind, an einem Ort vorbeizugehen, ohne diesen noch zu sehen oder dessen Bedeutung wahrzunehmen. Den öffentlichen Raum neu zu denken ist eine Gelegenheit, diesen Gesichtspunkt zu verändern, indem man ganz einfach einen neuen Standpunkt wählt, wie es die Architekten von J. Mayer H. mit der Arbeit an der Plaza de la Encarnacion in Sevilla, Spanien, getan haben.
Der deutsche Architekt hat 4 Ebenen der öffentlichen Nutzung entworfen, die aus der Überlegung über das Leben, die Geschichte und die Zukunftsperspektiven des Platzes entstanden sind: Der unterirdische Teil, für den Zugang auf die archäologische Ausgrabungsstätte mit den römischen Fundstücken, die Anfang der 90er Jahre entdeckt wurden, das Niveau des Platzes, der als Struktur des Verbindungssystems mit der Urbanistik des Stadtzentrums dient; das erhöhte Stockwerk des neuen Platzes mit Geschäften, die man über Treppen erreicht und zum Schluss die oberste Etage, die auf der Überdachung ruht und als Aussichtspunkt auf Sevilla dient.Das bedeutet Sanieren: Vor allen Dingen die Vermehrung der Ebenen des Wohnverständnisses, wobei die Gegenwart und die Geschichte involviert werden und jene Mischung der Anregungen in einer wirklich beeindruckenden Struktur auszudrücken.
Die neue und 28 Meter hohe Struktur mit organischer Form ist deutlich an der Natur inspiriert, von unten betrachtet erinnert sie an einem üppigen Wald - sie ist eine Überdachung für einen Platz, der damit seine Aktivitäten aufwertet und seine Bedeutung in der großstädtischen Wirtschaft behauptet. Auch wenn in sehr viel kleinerem Maßstab, ähnelt dieses Werk sicher mit den Zielen der “Laterne” von Sandnes in Norwegen, wo die Planer einen regelrechten Leuchtturm auf einen Platz der Stadt gesetzt haben, wobei sie ein von Innen erleuchtetes Holzdach realisierten, wie dieses von Mayer, in dem die Menschen einen Treffpunkt für die Ausübung ihrer vorübergehenden Aktivitäten finden können. In diesem Fall hat die sehr leichter Gitterstruktur, die an ein Gerüst auf einer Baustelle erinnert, die Präsenz erleichtert Ein Bild der zeitlichen “Endlichkeit” das man auch in dem großen “Sonnenschirm” von Mayer findet, wo die soliden Zementbasis die “Stämme” aus Schichtholz tragen und eine Architektur, die nicht mit ihrem Umfeld interagiert aber auch nicht auf sich selbst bezogen wirken lassen, sondern sie ist vielmehr selbstgenügsam und bietet sich wiederum als vorübergehendes Behältnis für Ereignisse an und lässt sich abbauen, ohne dabei den Vorbestand zu stören, zu dem sie keinerlei Bezug hat.


Der Metropol Parasol ist eine Landmarke, wie von der Möglichkeit bezeugt wird, auf diesen städtischen Aussichtspunkt zu gehen. Von oben kann man dann den Grundriss erkennen, wo die Entwicklung der Pfeiler, die sich in die Überdachung verlängern, von dem Muster der Straßen gezeichnet wird, die auf dem Platz zusammenkommen und wo die so entstandenen Bögen an beeindruckende Eingangstore erinnern.
 
Mara Corradi

Entwurf: Jürgen Mayer H.,  Andre Santer,  Marta Ramírez Iglesias ( J. Mayer H. Architects)
Mitarbeiter: Ana Alonso de la Varga, Jan-Christoph Stockebrand, Marcus Blum, Paul Angelier, Hans Schneider, Thorsten Blatter, Wilko Hoffmann, Claudia Marcinowski, Sebastian Finckh, Alessandra Raponi, Olivier Jacques, Nai Huei Wang, Dirk Blomeyer
Wettbewerbsteam: Jürgen Mayer H, Dominik Schwarzer, Wilko Hoffmann, Ingmar Schmidt, Jan-Christoph Stockebrand, Julia Neitzel, Klaus Küppers, Georg Schmidthals, Andre Santer, Daria Trovato
Bauträger: Ayuntamiento de Sevilla und SACYR
Ort: Plaza de la Encarnacion, Sevilla (Spanien)
Tragwerksplanung: Arup
Holzbau: Finnforest, Aichach
Bruttonutzfläche: 12.670 Quadratmeter
Grundstücksgröße: 18.000 Quadratmeter
Wettbewerb: 2004
Planungsbeginn: 2004
Ende der Bauarbeiten: 2011
Struktur aus Zement, Holz und Stahl
Fotos: © David Franck

www.jmayerh.de


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