12-09-2012
J. D. Santos: Wassermuseum in Lanjarón
Nach dem Entwurf des spanischen Architekten Juan Domingo Santos, ist das Wassermuseum ein symbolisches Wert, in dem das Element für seinen verbindenden Wert zelebriert und als Element verwendet wird, das den Weg zwischen den Architekturkörpern markiert.
Das Museum steht neben dem Fluss Lanjaròn und wurde als Betrachtung der Leere und der Ruhe konzipiert, die von dem leeren Raum repräsentiert werden, in dessen Inneren das Wasser der einzige Gesprächspartner ist.
Die alte Industriearchitektur wurde also vor der Immobilienspekulation gerettet und in einen Ort für die öffentliche Nutzung umgewandelt, wo die hohen und weitläufigen Räume sich zur Auslegung gemäß dem modernen Ausstellungskonzept von Museen eignen. Die tragenden ursprünglichen Materialien â?? Backstein und lokaler Stein â?? wurden gereinigt und unverputzt gelassen: Zeugen der Vergangenheit, noch verstärkt durch den Reflex in dem großen Becken, über dem sich ein Glasschirm befindet, der ein Video auf das Wasser projiziert. Ein Bank lädt zum Hinsetzen und zum Zuhören ein.
Wenn man nach Draußen geht, dann setzt sich die Erzählung fort: Begleitet vom Wasser, das den Platz dominiert, wo ein Boden aus Zementplatten unterbrochen wird, um einem “Wald” aus Zedernstämmen und Orangenbäumen Raum zu lassen. Der Platz wird hin und wieder von einem künstlichen Kanal bewässert, dessen Wasser vom nahegelegenen Fluss Lanjaròn stammt. Wenn der Platz gewässert wird, dann verändert sich die Architektur und erzeugt in der Hitze eine erfrischende Atmosphäre, die den Klang des fließenden Wassers hat und nach Orangen duftet.
Die horizontale Lesart der architektonischen Komposition, die von der Verbindung zwischen den Becken diktiert wird, ändert sich auf der Höhe des Turms. Dieser erhebt sich wie eine Landmarke über den Hof des ehemaligen Schlachthofes und markiert den Museumseingang. Der Turm steht über einem dritten Wasserspiegel und bedeckt diesen zum Teil. Zum anderen Teil ist das Becken offen und spiegelt die beeindruckende Struktur, die aus unbehandelten Holzbrettern errichtet wurde. Durch die Öffnungen dringt das Licht ein und verstärkt das ästhetische Erlebnis.
Die Sanierung der ursprünglichen Baukörper hat die Strukturen einer alten Wassermühle zum Vorschein gebracht, auf deren Reste der Schlachthof möglicherweise errichtet wurde, weshalb das Projekt auch eine archäologische Bedeutung erhalten hat. Zu Ausstellungszwecken wurden einige Innenwände abgerissen und ein Teil der Überdachung und des Mauerwerks sichtbar gelassen und mit Paneelen ergänzt, die als weiße Blätter dienen auf denen man die Erzählung des Ortes schreiben kann.
Mara Corradi
Entwurf: Juan Domingo Santos
Projektleitung: Julien Fajardo
Mitarbeiter: Isabel Díaz Rodríguez, Carmen Moreno Álvarez, Margarita Martínez Barbero
Bauträger: Gemeinde Lanjarón
Ort: Lanjarón, Granada (Spanien)
Tragwerksplanung: Juan Diego Guarderas García, Patricio Bautista Carrascosa
Bruttonutzfläche: 276 m2
Grundstücksgröße: 478 m2 (Gebäude) + 620 m2 (Platz)
Planungsbeginn: 2008
Ende der Bauarbeiten: 2009
Bauunternehmen: Garasa Esñeco S.A. y Conschago S.L.
Bestehendes Tragwerk aus Backstein
Zementfußboden
Bildnachweis: © Fernando Alda
www.juandomingosantos.com