23-06-2017

Haus Reynard Rossi-Udry von Savioz Fabrizzi architectes in Ormône

savioz fabrizzi architectes,

© Thomas Jantscher,

Die Schweiz,

Housing, Ville,

Holz, Zement,

Savioz Fabrizzi architectes hat ein Alpenhaus aus dem Jahr 1860 saniert, dessen typischen Merkmale im Laufe der Jahre malträtiert wurden. Mit dem Haus Reynard Rossi-Udry in Ormône, einem kleinen Schweitzer Dorf, restrukturiert das Büro Savioz Fabrizzi ein Bergaus aus Stein und Holz in zeitgenössischem Stil.



Haus Reynard Rossi-Udry von Savioz Fabrizzi architectes in Ormône
Das Haus Reynard Rossi-Udry in Ormône, im Kanton Wallis, trägt in sich die Elemente der alpinen Bautradition, die auf Stein und Holz basiert. Bei der Sanierung von Haus Reynard Rossi-Udry, hat das Büro Savioz Fabrizzi architectes beschlossen, die Baumaterie zu bewahren und von der Komposition der bis zu uns gelangten Baukörper auszugehen, um diese den neuen Wohnbedürfnissen anzupassen.
Im Ort Ormône finden wir zahlreiche Häuser, die den örtlichen Baustil aufweisen, wie das Giebeldach mit Ziegeln und die Holzfassade, die wie ein Gesicht auf der Steinstruktur aussieht. Bei einigen Beispielen allerdings haben die geänderten Funktionsbedürfnisse zu einer Verfälschung der ursprünglichen Kennzeichen geführt, die sich allerdings noch unter der verputzten Fläche erkennen lassen. Dies ist der Fall des Hauses Reynard Rossi-Udry, das 1860 nach der Bauweise der lokalen Handwerker gebaut wurde. Davon sind noch die dicken ursprünglichen Mauern und die kleinen Flügelfenster geblieben, die in der Holzleistenfassade eingelassen sind. Die Hülle aus weißem Putz, die aus neuerer Zeit stammt, wurde entfernt, um die originale Oberfläche zurückzugewinnen. Dabei handelt es sich um “pietra rasa”, eine Technik, die das Verfugen mit dem Verputzen auf Feld- und Bruchsteinmauern kombiniert. Dabei wird der überschüssige Setzmörtel glatt auf die Steinoberflächen verstrichen, die Steinköpfe bleiben aber unbedeckt und sichtbar. Alles neu Gebaute besteht hingegen aus Beton, der hier roh und brutal zur Anwendung kommt und somit auf das alte Haus und die Oberfläche in „pietra rasa“ selbst verweist.
Das Volumen der Südseite, die auf das Rhone-Tal blickt, bleibt fast unverändert mit Ausnahme einer leichten Erhöhung und der Rückgewinnung der historischen Holzfassade. Die Nordseite hingegen verlängert sich in zwei Zementteilen. Eines geht nach oben und nimmt die Form eines großen Kamins an, während sich das andere nach unten bewegt und somit einen Wechsel in der Neigung des Hangs mit sich bringt. Bei diesem neuen Teil befindet sich einer der Eingänge, von dem aus die Treppe abgeht, die zu den beiden Obergeschossen mit den Zimmern führt. 
Von hier aus betritt man den Tagesbereich, der aus zwei Räumen besteht, der Küche und dem Esszimmer sowie dem Wohnzimmer. Zwei nur teilweise ausgebildete Decken ermöglichen die Kommunikation zwischen den Etagen. Die erste ist den Kindern vorbehalten, die zweite den Erwachsenen. Die Töne der externen Farbe kehren in den Innenräumen wieder, wie das Grau des Betons und des Kalks von Lärchendielen unterbrochen werden, wie im Schlafzimmer. Die Kammer zwischen den Kinderzimmern und dem Bad im ersten Stock ist eine Holznische, die einen Ausblick auf das Erdgeschoss und in den zweiten Stock gestattet.
In starkem Kontrast zu der imperfekten Oberfläche in “pietra rasa” und zum alten Holz, öffnet das Glas die vier Fassaden auf die umliegende Natur: Im Norden auf das Dorf, im Westen auf den Garten und im Süden und Osten auf das Rhone-Tal. 

Mara Corradi

Architects: Savioz Fabrizzi architectes
Collaborator: Lionel Ballmer
Client: Reynard-Rossi-Udry
Location: Ormône, Savièse, Switzerland
Structural design: Conversion
Civil Engineering: Alpatec sa, Martigny
Gross useable floor space: 210 sqm
Project: 2014
Start of work: 2015
Completion of work: 2016
Structure in timber/masonry
Facades in timber/cement coating
Floors: exposed concrete
Coating on the walls: limewash rendering
Photographs: © Thomas Jantscher

www.saviozfabrizzi.ch

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