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Grafton Architects


Biografie

Das Büro Grafton Architects, benannt nach der bekannten Straße der irischen Hauptstadt, wurde 1978 von Yvonne Farrell (1951) und Shelley McNamara (1952), zwei Hochschulabsolventinnen der Architektur am UCD - University College in Dublin, gegründet.
Das Büro hat die meisten Werke der anfänglichen Schaffensphase in Dublin realisiert. Dazu gehören hauptsächlich Schul- und Universitätsgebäude, öffentliche Gebäude und Wohnhäuser.

Von großer Bedeutung ist die Lehrtätigkeit der beiden Architektinnen im Laufe ihrer gesamten Karriere: beide haben am University College in Dublin gelehrt (1977-2009); sie waren Gastprofessorinnen an der Accademia di Architettura in Mendrisio (2008-2010) sowie an der Harvard (Kenzo Tange Chair, 2010), Yale (Louis Kahn Chair, 2011) und der École Polytechnique Fédérale in Lausanne (2010-2011).
Die Projekte von Grafton Architects kennzeichnen sich durch die konstante Suche nach kompositorischen Möglichkeiten in verschiedenen urbanen Kontexten. Das Ergebnis ist Klarheit, verbunden mit einer tiefen Ausdruckskraft: Beispiel dafür sind die Dunshaughlin Civic Offices (2001), die Geschäfte und Büros der Dublin City University (2003), die Wohngebäude Lane Mews (2008).

Aber es sind vor allem die vielen Konstruktionen im schulischen, kulturellen und institutionellen Bereich, die das Büro berühmt gemacht haben: das Dezernat Maschinenbau am Trinity College in Dublin (2002), wo sich der Einsatz verschiedener Steine abhebt; das Solstice Arts Centre (2006); das Finanzministerium in Dublin (2007).
In den letzten Jahren hat sich das Büro internationaler aufgestellt und verschiedene Projekte auch außerhalb Irlands realisiert. Zuerst die Vergabe des neuen Geschäftssitzes der Universität Bocconi in Mailand (2008), wo Grafton die Gestaltung des Gebäudes übernimmt und dabei durch die Verwendung des Gesteins Ceppo di Grè und den gekonnten Einsatz von Licht an die historischen Mailänder Bauwerke erinnert.
Das Projekt gewinnt den Preis World Building of the Year im Jahr 2008 und die Goldmedaille des Royal Institute of the Architecture of Ireland RIAI 2018.

Bedeutsam auch der University Campus UTEC, angesiedelt in einer Parzelle im Stadtbezirk Barranco in Lima (Perù) und Sieger des RIBA International Prize im Jahr 2016. Das Projekt besteht aus senkrechten Strukturplatten aus Stahlbeton, in denen sich verschiedene didaktische Bereiche (Hörsäle, Labors, Büros etc.) auf 10 Stockwerken erstrecken. Die Geometrie der Strukturplatten und die Komposition der Volumen erfüllen das Streben des Büros, ein „künstliches Felsenriff“ zu schaffen.
Dieses Konzept fügt sich wiederum in den umfassenden Kontext von Lima, einer Stadt mit großen Felsenriffen, die „die Grenze zwischen Stadt und Meer definieren, mit grünen Täler, die vom Meer ins Landesinnere zur Stadt verlaufen“. Die Location UTEC gehört zu diesen grünen „Fingern“, die das Meer mit der Stadt verbinden. Das Projekt des neuen Campus UTEC fügt sich folglich in sein Umfeld und erhebt sich fast als natürliche Fortsetzung am Meeresufer.

Unter den Resultaten der verschiedenen internationalen Wettbewerbe sei an den Bau der Wirtschaftsschule der Universität in Toulouse (2009), das Kingston University Town House in London (2013) und das Institut Mines Telecom in Paris (2013) erinnert.
Im Ausstellungsbereich hat das Büro Irland auf der Biennale di Venezia 2002 vertreten und den Leone d’Argento bei der Ausgabe 2012 mit dem Projekt des neuen Campus UTEC der Universität in Lima (Perù) gewonnen („gemeinsam mit dem Werk von Paulo Mendes da Rocha"). Darüber hinaus hat Grafton an der Architektur-Biennale 2016 (Projekt „The Physics of Culture”) teilgenommen.
Die beiden Architektinnen hatten den Vorsitz in zahlreichen und wichtigen internationalen Jurys, darunter der RIBA Stirling Prize 2008, der Mies Van Der Rohe Prize (2011), der RIBA Award 2012. Vor allem aber übernahmen sie die Leitung der 16. Architektur-Biennale Venedig 2018, die die beiden Designerinnen Freespace tauften.

„Freespace verkörpert die spirituelle Großzügigkeit und den Sinn für die Menschlichkeit, die der Architekt ins Zentrum der eigenen Agenda rückt und dabei die Aufmerksamkeit auf die Raumqualität selbst konzentriert (...) sie schafft die günstige Gelegenheit, die kostenfreien Gaben der Natur wie das Licht  – das Licht der Sonne, des Mondes, Luft, Gravitationskraft, Materialien – die natürlichen und künstlichen Ressourcen stark hervorzuheben (...) Freespace ergreift die Freiheit, sich den Raum frei von Zeit und Erinnerung vorzustellen, dabei Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander zu verbinden und auf den Schichten unseres Kulturerbes, Archaisches und Modernes verknüpfend, zu bauen.
 
Grafton architects: Berühmte Werke und Projekte
 
- The Paul Marshall Building (progetto), Londra (Regno Unito), 2016
- University Campus UTEC, Lima (Perù), 2015
- Dublin 7 Educate Together National School (progetto), Dublino (Irlanda), 2015
- Parnell Square Cultural Quarter (progetto), Dublino (Irlanda), 2014
- Kingston University London Town House, Londra (Regno Unito), 2013
- Institut Mines Telecom, Parigi (Francia), 2013
- Università, Limerick (Irlanda), 2012
- Biennale di Venezia 2012 - Common Ground, Venezia (Italia), 2012
- Padiglione PibaMARMI, Verona (Italia), 2012
- UL President’s House, Limerick (Irlanda), 2010
- Progetto Université Toulouse 1 Capitole, Tolosa (Francia), 2009
- Ampliamento Università Luigi Bocconi, Milano (Italia), 2008
- Waterloo Lane Mews, Dublino (Irlanda), 2008
- Dipartimento di Finanza, Dublino (Irlanda), 2007
- Solstice Arts Centre, Navan (Irlanda), 2006
- Loreto Community School, Milford (Irlanda), 2006
- Ardscoil Mhuire, Ballinasloe (Irlanda), 2003
- North Kildare Educate Together School, Kildare (Irlanda), 2003
- Negozi e uffici della Dublin City University, , Dublino (Irlanda), 2003
- Urban Institute of Ireland, Dublino (Irlanda), 2002
- Dept of M&M Engineering, Dublino (Irlanda), 2002
- The Long House, Dublino (Irlanda), 2001
- Dunshaughlin Civic Offices, Dunshaughlin (Irlanda), 2001
- North King St Housing, Dublino (Irlanda), 2000
 
Offizielle Webseite
 
www.graftonarchitects.ie


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