06-03-2013

franz zt gmbh: Schule borg + nms in Deutsch-Wagram

franz zt gmbh,

© Lisa Rastl,

Institutionen, Schule,

Holz, Zement,

NextLandmark,

Bei der ersten Ausgabe des internationalen Architekturwettbewerbs von Floornature, “Next Landmark” erwähnt, handelt es sich bei dem von franz zt gmbh entworfenen Bundesoberstufenrealgymnasium um ein Bauwerk in Passivbauweise, das sich in das Schulzentrum von Deutsch-Wagram, in Österreich, einfügt. Die Form mit ihren beiden Blöcken umarmt einen Teich, den optischen Dreh- und Angelpunkt. Die Dachterrasse und die freien Räumlichkeiten mit Sitzstufen sind Zeichen der zeitgenössischen Architektur für Bildung und Erziehung.



franz zt gmbh: Schule borg + nms in Deutsch-Wagram
Die neue Architektur des Bundesoberstufenrealgymnasiums nach einem Entwurf des Büros franz zt gmbh, ergänzt ein Schulzentrum nach dem Willen der Stadtverwaltung von Deutsch-Wagram, in der Nähe von Wien, wo außer dem Stadtamt auch die Grund- und die weiterführenden Schule untergebracht sind. Unter den Finalisten der ersten Ausgabe des internationalen Architekturwettbewerbs “Next Landmark”, in der Sektion “Erstwerk”, finden bei diesem Projekt die Grundsätze der Baubiologie Anwendung und sorgen für eine hohe Energieeffizienz.
Das neue Bauwerk fügt sich zwischen den vorhandenen Kindergarten, die Grundschule und einen Teich ein, in einer Grünfläche, um die herum die Freizeitaktivitäten der verschiedenen öffentlichen Einrichtungen organisiert werden. Die Notwendigkeit dieser Einfügung verändert die Gewohnheiten und die Beziehungen zwischen den Architekturen und der Landschaft und hat die Architekten von franz zt gmbh dazu angeregt, einen Bau mit so geringem volumetrischen und optischen Eindruck wie möglich zu gestalten. Dies erklärt die Entscheidung, die Struktur in zwei Teile aufzutrennen ? einen für die Klassenzimmer und den anderen für die Verwaltung und eine Turnhalle, die aber unterirdisch miteinander verbunden sind. Die beiden Blöcke definieren einen breiten grünen Korridor, dessen Perspektive auf die Präsenz des Teiches hinweist, auch wenn dieser hinter der Sporthalle versteckt ist.

Bei Betreten des Schulgeländes von der Friedhofsallee präsentiert sich das Erdgeschoss des Gebäudes als eine einzige verglaste Halle, die auf diese grüne Linie ausgerichtet ist und eine unmittelbare Verbindung zwischen den beiden architektonischen Körpern herstellt: Von hier aus können die Kinder nach Draußen schauen, auch wenn sie sich im Gebäude aufhalten. Die Verglasung setzt sich auf dem gesamten Umfang des Gebäudes fort und verleiht diesem einem schwebenden Eindruck. Die Obergeschosse sind auskragend, so dass im Erdgeschoss die Fassade nach hinten versetzt ist und den Eingang markiert und vor allem die Kommunikation mit den angrenzenden Bauwerken erleichtert. Der Körper entwickelt sich in der Länge und folgt dem Verlauf des Abhangs während der Grundriss leicht gekrümmt ist, als ob er den Teich umarmen und die allgemeine Aufmerksamkeit auf diesen konzentrieren wollte.
Der Dialog mit der Landschaft wird von der Wahl betont, die Fassaden beider Baukörper mit 175 Fenstern in einer Größe von 1,80 x 1,80 Metern zu gestalten, die nach einem unregelmäßigen Schema verteilt sind. Diese Fenster verringern den Eindruck der bereits von den Fassaden entmaterialisierten Körper, die mit ihrer Verkleidung aus Aluminiumplatten farbliche Abstufungen von Weiß bis Hellblau erzeugen.


Die Projektphilosophie setzt auf eine unkonventionelle Erziehung: Die Dachterrasse dient als Pausenort, die Fensternischen, die bodennäher sind, sind breiter als die anderen und eignen sich als unkonventionelle Sitzgelegenheiten, die Treppe zur Bibliothek ist mit Sitzstufen konzipiert und es gibt zahlreiche freie und gemeinsam genutzte Räume zwischen den Klassenzimmern.
In Linie mit diesem Gestaltungsansatz wurde die Struktur im Hinblick auf die Grundsätze der Energieeffizienz errichtet - mit Hilfe von Wärmedämmung und Erzeugung passiver Energie. Von besonderer Bedeutung ist das Tageslicht, das im verglasten Erdgeschoss auf allen Seiten einfällt, wohingegen die Wärme mit Erdwärmepumpen und Solarpaneelen erzeugt wird.

Mara Corradi

Entwurf: franz zt gmbh
Projektleitung: Anna Gruber
Mitarbeiter: Henning Grahn, Hannah Aufschnaiter, Christine Hax-Noske, Christian Szalay, Joe Suntinger, Wolfgang Fischer
Bauträger: Land Niederösterreich Immobilienverwaltungs-Gesmbh
Ort: Deutsch-Wagram (Österreich)
Tragwerksplanung: Christian Petz (Vatter + Partner zt gmbh)
Nettonutzfläche: 7523 Quadratmeter
Bebaute Fläche: 3056 Quadratmeter
Grundstücksgröße: 9650 Quadratmeter
Wettbewerb: 2009
Planungsbeginn: 2009
Ende der Bauarbeiten: 2011
Bauunternehmen: Alpine Bau gmbh
Fensterrahmen und Türen aus Holz und Aluminium von Hasslinger gmbh
Verglasungen Ing. A. Saurintschnig
Wärmedämmung Lindner Isoliertechnik & Industrieservice
Stahlbetontragwerk
Verkleidung der Fassaden aus Alu-Compound-Paneelen
Bildnachweis: © Lisa Rastl

www.franz-architekten.at
Next Landmark


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