09-03-2018

Deutsche Architekturen, Brutalismus und Frauen im Architektenberuf drei Ausstellungen im DAM

Wolfgang Leeb, Hamid Reza Bani , Celia de Coca, Andreas Meichsner, Julia Knop, Hélène Binet, Moritz Bernoully, Thies Rätzke, Nelson Garrido, Felix Torkar, Marina Auder, Gili Merin,

Frankfurt am Main,

Messen,

Messen, Ausstellung,

Die schönsten Architekturen Deutschlands, die Betonmonster des Brutalismus und 100 Frauen im Architektenberuf in drei verschiedenen Ausstellungen des DAM Deutsches Architekturmuseum in Frankfurt.



Deutsche Architekturen, Brutalismus und Frauen im Architektenberuf drei Ausstellungen im DAM

Im DAM Deutsches Architekturmuseum Frankfurt sind drei interessante Ausstellungen zu sehen, die einen Blick auf die neue Architektur und die Arbeit deutscher Architekten in der Welt wirft, eine Untersuchung über die Bauten aus einer neueren Vergangenheit, die noch nicht als zu schützendes Gut betrachtet werden und eine Überlegung zur Frau im Architektenberuf 100 Jahre nach der Öffnung der deutschen technischen Fakultäten für Frauen.

DAM Preis 2018 Die 25 besten Bauten in/aus Deutschland
In der Ausstellung sind die Werke zu sehen, die für den DAM Deutschen Architekturpreis ausgewählt wurden, eine Anerkennung die seit 2007 jährlich die besten Bauten in Deutschland und Projekte im Ausland von deutschen Büros ausgezeichnet. Der Preis bietet eine breite Übersicht über das Baugeschehen in Deutschland zwischen Ende 2015 und dem Frühjahr 2017. Preiskandidaten und Gewinner sind in geografischer Ordnung sowohl in einem Buch, dem jährlich erscheinenden Architekturführer Deutschland als auch auf einer Webseite aufgeführt, um ein großes digitales Archiv der Gegenwartsarchitektur in Deutschland zu schaffen. Die 25 ausgestellten Projekte, 23 in Deutschland und 2 im Ausland gebaut, sind Beispiele guter Architektur, ohne Einschränkungen bezogen auf Größe, Funktion oder Bauträger, öffentlich wie privat. Es sind verschiedene Bautypen vertreten, Wohnhäuser, Gewerbebauten, Theater und Konzertsäle, Sanierungen und Coworking, Universitätsgebäude und Sportanlagen, Renovierungen und Neubauten, wobei der Wohnungsbau allerdings vorherrscht. Die Jury hat unter den 23 ausgewählten Projekten 4 Finalisten bestimmt und eine Ehrennennung an die Elbphilharmonie in Hamburg nach dem Entwurf von Herzog & de Meuron vergeben. Gewinner des ersten Preises istArge Bogevischs Buero & SHAG Schindler Hable Architekten mit dem Projekt des Wohnensembles wagnisART in München. Die beiden für die internationale Architektur ausgewählten Projekte sind das Guga S'Thebe Theater in Kapstadt von Design.Develop.Build. (ein Programm, bei dem eine Gruppe deutscher und amerikanischer Studenten in Südafrika in Zusammenarbeit mit AIT Dialog und AIT ArchitekturSalon involviert waren) und das Ensemble Bund SOHO nach dem Entwurf von gmp architects von Gerkan, Marg and Partner in Shanghai, China.

SOS BRUTALISM Save the Concrete Monsters!
Der Ausdruck "brutalistische Architektur" stammt von der französischen Bezeichnung "beton brut", die nichts anderes als "Sichtbeton” bedeutet und die Architekturen benennt, die zwischen den 1950er und 1970er Jahren errichtet wurden und deren unverputzten und unverkleideten Oberflächen ihre Ausdruckskraft aus der Offenlegung des Betontragwerks beziehen. Eine Ausstellung, die schon im Titel einen Hilferuf enthält und die Aufmerksamkeit auf diese Bauten richten möchte, die einer breiten Neuschätzung gerade in der Presse – online als auch in Printmagazinen – unterliegen, wie auch in Livegreenblog von Christiane Bürklein betont. Auf der anderen Seite aber unterliegen sie dem konkreten Risiko durch Abrissprogramme. Die Ausstellung im DAM präsentiert die erste globale Untersuchung über den Brutalismus von 1950 bis 1970 mit der Erstellung einer Datenbank mit über 1.000 Projekten, die nach geografischen Bereichen von Japan bis Brasilien unterteilt sind, vom ehemaligen Jugoslawien bis Israel und Großbritannien, wo Alison und Peter Smithson den New Brutalism erfunden haben.

FRAU ARCHITEKT – Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architektenberuf
Am 8. März, dem internationalen Tag der Frau ist die Ausstellung zu Ende gegangen, die aber trotzdem eine Erwähnung verdient, da sie dem “heiklen” Thema der Rolle der Frau in der Architektur gewidmet ist. Begleitet von Diskussionsrunden und Ereignissen zum Thema wurde diese Ausstellung auch von Christiane Bürklein in Livegreenblog präsentiert. Es sind 100 Jahre vergangen, seitdem die deutschen Universitäten den Frauen die Türen geöffnet haben und heute stellen die Studentinnen mehr als 50% der Studierenden. Diese Zahlen aber reichen nicht, denn in Deutschland wie in anderen Teilen der Welt wird der Beruf des Architekten weiterhin als eine Männerdomäne wahrgenommen. Eine Überlegung, die das DAM angestellt hat unter Betrachtung der eigenen Programmierung: von 1984 bis heute hat das deutsche Museum dem Publikum 370 Ausstellungen gezeigt, davon immerhin 100 monographische Ausstellungen, die Architekten gewidmet waren, aber nur 4 Architektinnen.

(Agnese Bifulco)

DAM Preis 2018 Die 25 besten Bauten in/aus Deutschland
Date: 27.01.2018 – 06.05.2018

SOS BRUTALISM Save the Concrete Monsters!
Date: 09.11.2017 – 02.04.2018

FRAU ARCHITEKT - Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architektenberuf
Date: 30.09.2017 – 08.03.2018

Location: Deutsches Architekturmuseum Frankfurt – Deutschland
Images courtesy of Deutsches Architekturmuseum

http://dam-online.de


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