20-03-2013

Chang Architects: Haus in der Natur in Singapur

Chang Architects,

© Albert Lim K.S.,

Singapur,

Ville, Housing, Wohnung,

Glas, Metall,

Mit dem Framed House in Singapur entwickelt Chang Architects die Form der Wohnungsarchitektur weiter. Das Werk entsteht aus der Kombination von vertikal ausgerichteten Rahmen, deren Schnittstellen verglaste Wände aufweisen. Das geometrische Spiel bietet zahlreiche Ausblicke von Innen nach Außen und umgekehrt, während die Komposition sich durch die Ausgewogenheit von Privatsphäre und Transparenz auszeichnet.



Chang Architects: Haus in der Natur in Singapur
Mit dem Framed House in Singapur stellt Chang Architects den Wohnungsbau zur Diskussion. Er zweifelt die Idee an, dass sich das Haus von kompakten Körpern ausgehend entwickeln muss, die die Außenwelt abschirmen, um das Gefühl des Privaten zu sichern: Er stellt somit die Metapher des Hauses als Zufluchtsort in Frage.
Bei diesem Werk handelt es sich um eine alleinstehende Wohnung inmitten eines Reihenhausviertels, mit einer Straße auf der Vorderseite und einem Garten auf der Rückseite: All diese Elemente tragen dazu bei, die Form und die Komposition der Architektur zu beeinflussen, die sich in das Umfeld einfügen und aus diesem Nutzen ziehen möchte.
Planungsgrundsatz ist die räumliche Kombination von Strukturgerüsten aus Metall, deren Entwicklung nicht selbstverständlich ist, sondern von der Definition der Innenräume bestimmt wird. Die Schnittstelle der Rahmen “umrahmt” die architektonischen Leerstellen, die von den durchgehenden und komplett transparenten Fassaden gefüllt werden. Der Schutz der Privatsphäre ist das Ergebnis der perspektivischen Umarmung zwischen den Rahmen und den leeren Stellen, zwischen Glas und Metall, zwischen horizontalen und vertikalen Oberflächen. Die Gestelle der Brise-Soleil haben tragende Funktion und dämmen den Eintritt des Tageslichts. Auf den Nord- und Südseiten, wo die Wohnung an andere Grundstücke grenzt, bewahrt die Architektur eine gewisse optische Kompaktheit und sichert die Privatsphäre. Entlang der Achse, die von der Straße zum öffentlichen Park auf der Rückseite führt, wird das Haus durchsichtig und gestattet es, demjenigen, der sich Inneren befindet, den Ausblick auf den bewohnten Raum zu genießen.

Die Komposition bewahrt eine rationale Gestaltung der Innenräume, auch wenn die Fassaden eine ausgeprägte Dynamik aufweisen. Die Grundrisse der drei Etagen werden von Grünflächen auf allen Seiten bereichert, die sich nicht darauf beschränken, die Grenzen zwischen Innen und Außen zu markieren, sondern die in das Haus eindringen und sich Platz in den verschiedenen Räumen schaffen. Im Erdgeschoss entstehen aus der Schnittstelle der tragenden Elemente grüne Nischen und Wasserspiegel, während in den Obergeschossen die Ausblicke die Natur als Teil des Gebauten interpretieren.
Bei Betrachtung von der Straße entwickelt sich das Haus in vertikalen Abschnitte, von den untere und nicht verglasten, welche die Intimität der Bewohner bewahren, hin zu den höheren, die hinter den verglasten Wänden die Vitalität der Innenräume erkennen lassen. Der Körper und die physische Präsenz der Architektur scheinen sich bei weiterstreifendem Blick zu fragmentieren während die Fenster die hohen Pflanzen des rückwärtigen Gartens in den Vordergrund rücken: Die Stilsprache der Rahmen verleiht der gesamten Architektur Leichtigkeit.


Ausgehend von der Integration zwischen Bebauung und Vegetation, ein Merkmal der Poetik von Chang Architects, entstammt auch die Verbesserung des Mikroklimas aus Lösungen, die die natürliche Lüftung nutzen: Die verglasten Wände lassen sich öffnen und ein großes zentrales Vakuum verbindet den zweiten Stock mit der ersten Etage.

Mara Corradi

Entwurf: Chang Architects
Bauträger: privat
Ort: Singapore
Tragwerksplanung: City-Tech Associates
Bruttonutzfläche: 287 Quadratmeter
Grundstücksgröße: 275,6 Quadratmeter
Planungsbeginn: 2007
Ende der Bauarbeiten: 2008
Glasfassaden
Struktur mit Metallrahmen
Verputzte und weiß angestrichene Innenwände
Holzdielenboden aus tropischem Balau
Bildnachweis: © Albert Lim K.S.

www.koz.fr


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