28-02-2018

C.F. Møller: Maersk Tower, Panum Building in Kopenhagen

C.F. Møller,

Adam Mørk,

Kopenhagen, Dänemark,

Öffentliche Gebäude, Wolkenkratzer, Universitat,

Stahl, Glas,

C.F. Møller Architects hat den Maersk Tower, gestaltet. Es handelt sich um die Erweiterung des Panum Building der Universität Kopenhagen. Der Maersk Tower steht im Kontrast zum Gebäude Panum aus den 1970er Jahren und drückt dabei die Suche nach der Öffnung der neuen Architektur auf die Stadt aus.



C.F. Møller: Maersk Tower, Panum Building in Kopenhagen
Der neue Maersk Tower nach dem Entwurf von C.F. Møller Architects steht auf einem großen dreieckigen Grundstück innerhalb des Geländes der Universität für Medizin im Nordwesten des Zentrums von Kopenhagen. Mit dem Maersk Tower hat C.F. Møller das historische Panum-Gebäude erweitert, das sich tatsächlich in einer komplett anderen Struktur zeigt, bezogen auf die Proportionen, die vertikale Dynamik und dessen Morphologie im Verhältnis zum urbanen Umfeld.
Das Panum Bulding hat seinen Namen von dem bekannten Professor für Physiologie P.L. Panum, der die Choleraepidemien studierte und wurde nach dem Entwurf von Nils Koppel, Gert Edstrand, Poul Erik Thyrring am Ende der 1960er Jahre in brutalistischer Stilsprache errichtet. Über 100.000 Quadratmeter Sichtbeton mit kompakten Längs- und Querblöcken bilden hier eine streng geometrische Planimetrie und einen monumentalen Stil. Die “Strenge” der medizinischen Forschung und die Ergebnisse auf internationalem Feld drückten so der Stadt gegenüber ihre Bedeutung aus.
Die von C.F. Møller heute eingeschlagene Richtung ist eine komplett andere. Ohne auf die Idee des Denkmals für die Wissenschaft zu verzichten, öffnet sich die Architektur des Maersk Tower um die Stadt mit einer leichteren Struktur zu empfangen, wo Glas und Kupfer dominieren: ein Baukörper, der sich auf der Suche nach dem Dialog und der Interaktion mit dem Viertel Nørrebro zerlegt.
Die besondere Geometrie des Grundstücks war der Ausgangspunkt für die Organisation des Masterplans des neuen Turms. Es handelt sich, wie gesagt, um ein dreieckigen Gelände, das von drei großen Straßen umgrenzt wird. Die Tagensvej, die vom Herzen von Nørrebro zum See Sortedams führt, die Blegdamsvej, auf die der Haupteingang zum Campus geht und die Nørre Allé, die zum Zentrum des Stadtviertels führt. Die Idee der terrassierten Entwicklung mit fragmentierten Blöcken und nach Niveaus entspringt dem Wunsch, eine neue Verbindung zwischen der Blegdamsvej und der Nørre Allé zu schaffen und diese im Hinblick auf die Wege anzunähern und das Gebäude als einen diffusen Park zu gestalten. Dessen betont horizontale Entwicklung macht – trotz der augenscheinlichen vertikalen Ausformung – eine Architektur, deren Fangarme die Masse auf dem Terrain ableitet und sich vom Grün durchdringen lässt und sich in einen Transitort für die Bewohner des Stadtviertels verwandelt.
Der Unterbau, der die Funktionen des Panum Building mit den neuen Laboratorien, Lehrräumen und damit verbundenen Dienstleistungen zusammenhängt, hat einen sternförmigen Grundriss, der sich zu den angrenzenden Bereichen erstreckt und die Stadt zu umarmen scheint und so eine Gesamtoberfläche von 47.000 Quadratmetern entmaterialisiert. In diesem Sinne wurde der sogenannte “schwebende Weg” eingeführt, d.h. ein System aus hängenden Passagen, die für Fußgänger und Radfahrer gedacht sind und die den gesamten Campus durchqueren und es so den Passanten ermöglichen, sich den Strukturen zu nähern. Zweck ist es, die Idee des isolierten und reservierten Wissenschaftszentrums zu überwinden und einen Ort anzubieten, der Bestandteil der urbanen Wege ist. In der Tat werden hier die Nørre Allé und die Blegdamsvej miteinander verbunden, die ansonsten weiter auseinanderliegen würden. Studenten oder Forscher können den Radweg nutzen, der zum unterirdischen Radstellplatz im Turm führt und wo sich ein Tor automatisch bei Annäherung eines Radfahrers öffnet.
Und was die Minderung der architektonischen Auswirkungen betrifft, so wurden die Fenster der Maersk Tower Anlage mit einer Verkleidung aus Sonnenschutzmodulen aus Kupfer geschützt, die an die Glockentürme der Kirchen Nordeuropas erinnern. Es handelt sich auf Abschirmungen, die auf den Geschossebenen montiert sind, die das Turmprpfil definieren und so sein monolithisches Aussehen auflockern. Deren Orientierung ändert sich automatisch je nach Besonnung, um ein angenehmes Innenklima zu gewährleisten.
Das so gestaltete Raster aus Kupfer und Glas verleiht dem Turm ein tiefes, vitales Bild, das auf der Höhe des Atriums durchlässig wird, denn hier unterbricht sich die Kupferverkleidung und die durchgehende Glasfassade enthüllt komplett das Innere. Hier ist eine hohe Holzwendeltreppe die Hauptdarstellerin des Raums. Sie gewährt den Zugang zu allen Etagen und deren “Wissenschaftsplätze”, Treffpunkte und Orte für den Austausch mit Blick auf die Stadt.

Mara Corradi

Architects: C.F. Møller Architects
Client: The Danish Property Agency (BYGST) and the University of Copenhagen
Donation: A.P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til Almene formål.
Client consultant: P & Partners
Engineering: Rambøll
Landscape: SLA
Consultants (competition): Aggebo & Henriksen, Farquharson Gordon, Cenergia, Innovation Lab
Size: 42,700 sqm (24,700 sqm laboratories, offices and shared facilities and 18,000 sqm foyer, canteen, auditoria, classrooms, plant)
Year: 2010-2017
Suppliers: Per Aarsleff A/S, Skælskør Anlægsgartnere A/S, Mogens V. Zeltner A/S, Zurface A/S, Elementmontøren ApS, Hansen & Andersen A/S, Zublin A/S, N. H. Hansen & Søn A/S, Bladt Industries A/S, Waagner-Biro Stahlbau AG, Juul & Nielsen A/S, Tæppeland Erhverv A/S, Malermester Willi Becke ApS, A & C tagdækning ApS, Elindco Byggefirma A/S, L&H Rørbyg A/S, Airteam A/S, Lindpro A/S, Otis A/S, Wicotec Kirkebjerg A/S, Drivhuseffekten ApS, Labflex A/S og, Bent Brandt A/S.*
Photos by: © Adam Moerk, © Dragoer Luftfoto-BYGST
www.cfmoller.com

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