19-06-2017

Sonnenschutz aus Aluminium für Kengo Kuma – Shanghai Soho Buliding

Kengo Kuma,

Jerry Yin,

Shanghai,

Buros,

Metall,

Kengo Kuma hat in Shanghai einen klassischen Wolkenkratzer mit Sonnenschutz aus Aluminium realisiert. Dieser Sonnenschutz ist nach dem Beispiel der Origami gestaltet und erinnert in seiner Form an die stillen Rauchschwaden des Weihrauchs.



Sonnenschutz aus Aluminium für Kengo Kuma – Shanghai Soho Buliding

Ein klassischer Wolkenkratzer, der mit mystischem Sonnenschutz dekoriert ist. Das Bauwerk steht in Soho in Shanghai und die 4,250 Meter Geschossdecke werden von modernen Lisenen gefüllt, die auf einer zwischen vier bis sechs Etagen variablen Länge (rund 17 - 25 Meter) miteinander verbunden sind. Die Aluminiumelemente bestehen nämlich aus mikrogelochtem Wellblech mit einer Dicke von nur 3 mm und sind mit 5 mm dicken Fixierungen befestigt.

Es gibt praktisch keine Befestigung des Sonnenschutzes am Boden, da sich die Lamellen wie das Innere eines orientalischen Fächers öffnen und sich dann kurvig, aber nicht zu gebogen, an der gesamten Fassade ausrichten.

Um das Rätsel des Hell-Dunkel-Effekts zu verstehen muss man die vertikalen Elemente betrachten, die den Turm kennzeichnen. Es sind keine geschnittenen und mit einfacher Linearität verschraubten Bleche. Der japanische kaizen hat sich nach der Berechnung der technischen Bedürfnisse nicht darauf beschränkt, eine anhand vertikaler Ausrichtungen zu wiederholende Form zu geben, so als ob das gesamte Bauwerk aus einem einzigen und riesigen scharfen Profil gezogen wäre. Der Querschnitt des Sonnenschutzes zeigt, wie der bekannte Papierschwan in Wirklichkeit zu einem originellen architektonischen Detail werden kann und beweist, dass bei einer veränderten Sicht auf den Alltag die gesamte Perspektive davon ästhetisch gesehen profitiert.

Der Sprung zwischen den Fensterrahmen wird von 75 mm Dämmmaterial bedeckt, um Wärmebrücken zu vermeiden, was den Eindruck erweckt, als habe man hier den Sonnenschutz mit der kontrollierten japanischen Harmonie modellieren wollen.

Jedes Bauteil wurde vorgefertigt und dann auf der Baustelle in die Fassade eingebaut. Die Metallfalzungen, die nur dem Augenschein nach sich zufällig vervielfachen, sind in Wirklichkeit mit einer Fähigkeit konzipiert worden die beweist, dass der Computer nur dann eine Seele hat, wenn der Mensch ihm diese anhand langer Arbeitsstunden einhaucht.

Das Hell-Dunkel bei Tag betont das Metallgitter, das den Turm kennzeichnet und nachts zeigt die Innenbeleuchtung des Bauwerks sein zweites und einfaches Antlitz.

Fabrizio Orsini
 

Architects: Kengo Kuma and Associates
Location: Hongkou district, Shanghai, China
Client: SOHO China Co. Ltd
Property developer: Shanghai Xusheng Property Co., Ltd
Structural Engineer: Tongji Architectural Design (Group) Co., Ltd.
Surface: 95,000 sqm
Height: 133.5 m
Proposed: 2011
Construction start: 2012
Completion: 2015
Structure in concrete
Aluminum mesh

Photos by © Jerry Yin, Kengo Kuma and Associates

 


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