04-10-2011

Cano Briceño: Haus La Semilla in Jiutepec

Alfredo Cano Briceño,

Luis Gordoa,

Mexico,

Housing, Ville,

Glas, Holz, Zement,

Arts,

Das Haus La Semilla in Jiutepec, Mexiko, ist ein Projekt der Integration zwischen Natur und Gebauten, das es nicht gestattet, die Grenzen zwischen der Landschaft und den Innenräumen zu erkennen. Die Vegetation umgibt die Architektur und die Architektur ist in Funktion der Vegetation entworfen. Die Baustoffe Glas und Zement verstärken das Konzept des barrierefreien Wohnens ohne räumliche Definitionen.



Cano Briceño: Haus La Semilla in Jiutepec
Das Grundstück, auf dem das Haus La Semilla (der Samen) in Jiutepec, in der Nähe von Mexiko-City steht, zeichnet sich durch eine spontane Vegetation aus, die mehr an das Bild eines dichten Waldes als an einen gestalteten Garten erinnert. Der Samen der Architektur von Alfredo Cano Briceño ist hier ausgeworfen worden, an einem Ort, wo das Projekt sich Platz in der Natur suchen musste, deren größere Kraft und Durchsetzungswille deutlich sind.
Das Gebaute besiegt die Natur nicht, sondern anders als die Gestaltungswege, die sich an einem kanonischen Konzept der Nachhaltigkeit orientieren und die den Gebrauch natürlicher Baustoffe, recycelter und örtlicher Stoffe, wie Holz und Erde vorsehen, drückt Cano Briceño eine persönliche Idee aus, die man als Ökologie des Erlebten bezeichnen kann, eine Gestaltung, die die Beziehung zwischen Natur und Menschengemachten, zwischen Außen und Innen in den Mittelpunkt stellt, damit die funktionalen Unterscheidungen zwischen den Räumen fallen und der Mensch es lernt, die Vorteile der Natur im Rahmen des Gebauten zu nutzen, anstatt sich zum Schutz in das Haus zu flüchten. Der Gebrauch des unbehandelten Zements und des Glases dient dazu, die Trennung zwischen dem was außerhalb und innerhalb des Hauses besteht, aufzuheben. Die so realisierte Struktur mit nur 3 Stützpunkten am Boden zum Tragen des Daches lässt Raum für eine umfassende Nutzungsflexibilität, die mit der durch die Verglasungen auf drei der vier Fronten geschaffenen optischen Dynamik im Dialog steht.
Eine hohe Umfriedungsmauer grenzt das ab, was sich außerhalb des Grundstücks befindet und begünstigt die Gestaltung eines Glashauses, das eine andere “Mauer” nutzt, die Sonnenschutzbarriere der hohen und schmalen Bäume, hinter denen sich die sonnige und schutzbedürftige Südseite des Hauses befindet. Abgesehen davon dringen Klima und Tageslicht komplett durch die raumhohen Fenster ein, die nur von dem großen Zementdach abgeschirmt werden und der Luftstrom, der sich unter dieser Struktur bildet, regt dazu an, das Haus so zu bewohnen, als sei es eine geschützte Landschaft.
Zum Durchqueren des Hauses lädt der Gehsteig aus unbehandeltem Holz ein, der von dem Eingang des Grundstücks bis zur Wohnung führt und von daher weiter geht und zum Aussichtspunkt und Terrasse auf den See auf der Nordseite wird. Ein Korridor, der vom Körper des Badezimmers und der Küche geschaffen wird und der als Kunstgalerie und Büro genutzt wird, erreicht die Schlafzimmer ? das der Kinder, mehr geschlossen und zurückgezogen und das der Hausbesitzer mit Glaswänden und einem komplett sichtbaren destrukturiertem Bad, wo man anhand von weißen, an der Wand entlanglaufenden Vorhängen einen mittleren Grad der Privatsphäre erhält.
Keine Räumlichkeit kann funktional definiert werden, da sie ja vor allem nicht räumlich definiert ist, wenn es stimmt, dass sich jede Grenze in der Landschaft verliert.
Der Schlüssel liegt in der kombinierten Sprache von Zement und Glas, deren essentielles Wesen sich perfekt dazu eignet, von der Natur kontaminiert zu werden.

Mara Corradi


Enwurf: Alfredo Cano Briceño (T3arc Taller de Arte y Arquitectura)
Projektleitung: Omar Martínez
Mitarbeiter: Edgar Omar Martínez, Jhazmín Michan, Lilian Rebollo, Rafael Solórzano, Víctor Escobar, Angelica Valera, Gregorio Leon Diaz, Christina Sanchez, Patricia Torres, Garbiela Sotelo
Oscar Gutierrez, Fransisco del Toro, Nancy Alvear
Bauherr:  Privat
Ort: Jiutepec, Morelos (Mexiko)
Tragwerksplanung: Omar Laguna
Bruttonutzfläche: 220 m2
Ende der Bauarbeiten: 2011
Struktur und Überdachung aus Zement
Zementboden
Fotos: © Luis Gordoa

www.t3arc.com

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