15-05-2018

Atelier d'architecture Vincent Parreira übergemeindliches Schulzentrum Casarès-Doisneau in Saint Denis

AAVP Vincent Parreira,

Luc Boegly,

Saint Denis,

Universitat, Schule,

Holz,

TINO ist der Name den die Architekten vom Atelier d'architecture Vincent Parreira dem gemeindeübergreifenden Schulzentrum Casarès-Doisneau in Saint Denis gegeben haben. Ein Projekt, bei dem der Architekt Vincent Parreira das Bauerbe und die gemeinschaftliche Erinnerung des Umfelds neu interpretiert hat.



Atelier d'architecture Vincent Parreira übergemeindliches Schulzentrum Casarès-Doisneau in Saint Denis

Das Architekturbüro AAVP ha das Schulzentrum in Saint Denis entworfen, einer Gemeinde ganz in der Nähe von Paris. Saint Denis war lange Jahre ein Industriestandort und als solcher ein Sinnbild für Umweltverschmutzung, doch seit dem Ende des letzten Jahrhunderts har sich der Trend geändert, was man auch an dem Erhalt des « Ruban du développement durable » (Das Band für nachhaltige Entwicklung) im Jahr 2004 sehen kann. Dabei handelt es sich um eine französische Anerkennung für die Gemeinden, die eine nachhaltige Entwicklung effektiv in alle ihre Politiken einbinden.
Die Vergangenheit der Stadt wird von ihrem reichhaltigen und vielgestaltigen architektonischen Erbe bezeugt, wo man unter den typischen Ziegelbauten der Fabriken des 19. Jahrhunderts auch die nach den Grundsätzen der verschiedenen Architekturbewegungen des 20. Jahrhunderts findet. Dazu kommen natürlich die Baudenkmäler aus der Gotik, wie die berühmte Basilika aus dem 12. Jahrhundert und die zeitgenössischen Bauten wie das Stade de France oder die Anlage der Magasins généraux d’Aubervilliers.
In diesem Umfeld aus Bauerbe und gemeinschaftlicher Erinnerung fügt sich das Projekt des Architekten Vincent Parreira und seines Büros AAVP für die neue übergemeindliche Schulanlage Casarès-Doisneau ein, das die Architekten mit dem Namen TINO bezeichnen.

Ein Projekt, bei dem der Architekt Vincent Parreira die Bausubstanz und die Erinnerungen des Ortes in diesem Umfeld neu interpretiert hat. Dabei ist er von den Farben und den Eigenschaften der Industriebauten der Vergangenheit ausgegangen und deren resultierender Räume, die sich im Gedächtnis der Menschen verloren haben. Die Architekten haben diese aufgenommen und dem Gebäude einen zeitgenössischen Wert verliehen. Jede Fassade wird mit Mustern verziert, die an die Strukturen aus Backstein und Metall erinnern, wie sie für eine Fabrik typisch sind, aber das Material, das hier für das Tragwerk und die Oberflächen verwendet wird ist Holz. Ein edles, nachhaltiges und als “weich”, betrachtetes Material, mit dem die Architekten die Optik von Einlegearbeiten auf der Fassaden schaffen, wobei jedes, auch das kleinste Detail, sorgfältig kontrolliert wird. Das Gebäude wird zu einer wertvollen und soliden Schatztruhe mit einer Reihe von Schnitten für die Fenster, die den Rhythmus der Fassade erzeugen. Eine Architektur, die Emotionen auslöst und die Hoffnung und die Versprechungen für die Zukunft weckt, wie es der Zweck eines Schulgebäudes sein soll.

Das gemeindeübergreifende Schulzentrum Casarès-Doisneau besteht aus verschiedenen Gebäuden, die von einem Spiel aus Gehsteigen miteinander verbunden sind. Gemäß einer Praxis des Büros wurde jedem Bauwerk ein nur aus drei Buchstaben bestehender Name gegeben, beispielsweise ist ECO das Hauptgebäude mit dem Kindergarten und der Grundschule mit 27 Klassen, HAG enthält die Kantine und die Turnhalle und BAG ist das Technikgebäude der Turnhalle wohingegen LOG die Hausmeisterwohnung mit separatem Eingang ist.
Die beiden Hauptgebäude ECO und HAG sind nach dem gleichen Schema gebaut: ein Tragwerk aus Holz auf einem Betonfundament. Die Schule ECO ist ein Bauwerk in U-Form, das auf der Nordseite des Grundstücks errichtet wurde. Entlang der Rue Henri-Murger klappt der Baukörper ein, um den alten Schornstein aus Ziegeln aufzunehmen, der restrukturiert und der Bevölkerung geöffnet wurde. Das Gebäude HAG liegt im Süden direkt gegenüber und wird an den beiden gegenüberliegenden Ecken von den Gebäuden BAG und LOG begrenzt. Das erste Gebäude mit einer Metallstruktur enthält die Technikräume der Turnhalle, mit der es über einen internen Gehsteig verbunden ist. Das zweite Gebäude ist das Haus des Hausmeisters und besitzt, wie die Hauptbauten, Tragwerk und Verkleidung aus Holz.

(Agnese Bifulco)

Entwurf: Atelier d'architecture Vincent Parreira
Ort: Saint Denis, Frankreich
Bildnachweis: Luc Boegly

www.aavp-architecture.com


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