24-02-2016

Architettura Matassoni und die Villa N in Arezzo (Italien)

Architettura Matassoni, Daniel Libeskind,

Residenzen, Ville,

Holz, Zement, Glas,

Das italienische Büro Architettura Matassoni hat die Villa N gestaltet, ein Einfamilienhaus in Bucine, im Herzen der Toskana. Bei der Villa N von Architettura Matassoni erkennt man Bezugnahmen auf den Dekonstruktivisimus zusammen mit einer Suche nach der natürlichen Dimension als Ergänzung des Wohnraums.



Architettura Matassoni und die Villa N in Arezzo (Italien)

In Bucine, in der Provinz von Arezzo auf den toskanischen Hügeln, steht Villa N, ein Einfamilienhaus von Architettura Matassoni. In der Stilsprache von Alessandro und Leonardo Matassoni erkennt man den starken Einfluss der zeitgenössischen Meister des Dekonstruktivismus. Bei Villa N in Bucine steht dieser Aspekt im Gegensatz zu den weichen Linien der toskanischen Landschaft, die gewollt nur als Beiwerk dient, außerhalb der weißen Mauerlinie des Wohnhauses. 
Die Natur hingegen, die sich erhöht bezogen auf die Verteilung des Hauses befindet, ist aber mit dem großen Patio im Osten – um den die miteinander verbundenen Räumlichkeiten angeordnet sind, in denen sich das häusliche Leben abspielt – integrierender Bestandteil der Komposition. Die verglasten Wände schließen den natürlichen Raum, in dem hohe Bambuspflanzen in den Dielenboden eingelassen sind (Elemente aus acetyliertem Holz auf einem Unterbaus aus Aluminium Accoja). Diesem Angelpunkt des Projekt entsprechen auch zwei andere neuralgische Punkte in der Gestaltung, nämlich die beiden Wasserspiegel, die sich einer nach Westen in Richtung des Eingangs und der andere nach Süden entwickeln. Die Architektur liest man besser in ihrer dreidimensionalen Komposition, da sie ideell als Aushöhlung von Teilen mit einem kompakten und geometrischen Volumen konzipiert wurde. Der Patio und die beiden Wasserspiegel sind “Licht-Fernrohre” und bilden eine Öffnung nach Außen, die die natürliche Belüftung und die Kontrolle des internen Mikroklimas begünstigt. Ein langer Balken ragt nach Westen über das Eingangstor hinaus und empfängt den Besucher in einer Art Umarmung.

Die betonte Diskontinuität zwischen den Baukörpern und die Folge spitzer Winkel, in ihren Achsen verschobene Ebenen und vorgebauter Blöcke verleihen dem Ganzen eine Dynamik, die an gewisse Werke von Zaha Hadid oder Daniel Libeskind denken lässt. Die damit verbundene Aggressivität wird von der Kontinuität der hier überall verwendeten Farbe Weiß gemildert. Das Reinweiß der verputzten Wände oder der hinterlüfteten Abschnitte aus Aluminium oder aber das warme Weiß der Verkleidungen aus Travertin, die die Außentreppe sowie einige Details in der Nähe der Grünflächen betonen. 


Die Innenräume von Villa N sind in Kontinuität mit der auf die Spitze getriebenen formalen Sauberkeit der Außenräume gestaltet. Hier dominieren die großen einfarbigen Oberflächen: der Beton des Tragwerks ist verputzt und wird von raumhohen Fenstern unterbrochen, was einen Tanz der Perspektiven auslöst. Die Beleuchtung ist mit linearen Schnitten, die die Räumlichkeiten unterstreichen, in die Decke eingelassen. Auch im Bad und in der Küche finden wir die Hi-Tech Optik, die das gesamte Projekt auszeichnet.

Mara Corradi

Architects: Architettura Matassoni– Architetti Alessandro e Leonardo Matassoni
Location: Bucine, Arezzo (Italy)
Year of construction: 2015
Site area: 1194 sqm
Volume: 1173 mc
Structure consultant: Ing. Alessandro Romei 
Heating and cooling systems consultant: Ing. Claudio Chiassai
Builder:  AL.CA. costruzioni
Photos by © Architettura Matassoni

https://www.facebook.com/architetturamatassoni
studiomatassoni@libero.it


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