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Herzog & de Meuron


Biografie

Das Architekturbüro Herzog & de Meuron wurde 1978 von den Schweizer Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron gegründet und gilt als Bezugspunkt der zeitgenössischen Architektur. Beide Architekten wurden 1950 in Basel geboren und erlangten 1975 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich ihren Hochschulabschluss (unter den Dozenten, Aldo Rossi).
Herzog und de Meuron setzen die Lehrtätigkeit neben ihre rein berufsmäßige Arbeit, und dozieren von 1989 bis 1994 an der Harvard University und seit 1999 an der ETH Basel.

Außer den beiden namensgebenden Architekten ist das Büro heute international aufgestellt und zählt zu seinem Team 5 Senior Partner, 40 Gesellschafter und über 400 Mitarbeiter für Bauaktivitäten aller Art, die von Europa über Nord- und Südamerika bis nach Asien reichen.
Obwohl viele ihrer Bauwerke, wie Stadien und Museen, aufgrund der Auswirkung auf das Stadtbild berühmt und leicht identifizierbar sind, plant und konstruiert das Büro noch immer wie in der Anfangszeit kleinere Privatresidenzen, Fabriken und Büros und bezeugt somit eine langfristige Bauaktivität, die „seit 1985 in der Entwicklung der Schweizer Architektur einen Kardinalpunkt darstellt (...)” (Bideau).

Ihre Architektur wird oft in die Nähe des Minimalismus gerückt. Bereits von den ersten Aufträgen an „wagen“ Herzog und de Meuron, beeinflusst durch die Projekte Rossis, „die poetische Verwandlung und heben die handwerklichen und konstruktiven Motive sowie die simple Alltäglichkeit einer Zusammenballung hervor“.
Dennoch fehlen nicht die Ausgestaltungen des lokalen Bauwesens, wie das Fotostudio in Weil am Rhein (1982), und der Einsatz von „ökonomischen Baumaterialien“. Beispiel dafür sind das Sperrholzhaus in Bottmingen (1985) und das Wohnhaus eines Kunstsammlers in Therwill (1986), gebaut mit Platten aus Durisol.
Das Büro beginnt eine Zusammenarbeit mit dem Künstler Rémy Zaugg, die zur Verwirklichung von rund 15 städtebaulichen Projekten und Modellen führt, darunter das Büro des Künstlers in Mulhouse (1996).

Seit den 90er Jahren planen Herzog & de Meuron auch umfangreichere Wohnbauten (darunter das Studentenwohnheim in Digione, 1992) und „in ihren Arbeiten stellt sich die Tendenz heraus, Bauflächen für die Kommunikation autonomer Mitteilungen zu nutzen (...), indem die Kubatur von der den Raum enthaltenen Umhüllung getrennt wird“.
Ein gutes Beispiel für diese Eigenschaft ist die Ricola-Halle in Mulhouse (1994), deren Fassaden mit Eukalyptusblättern und dem Namen des Unternehmens verziert sind, während der Siebdruck auf den Fassaden der Bibliothek der Fachhochschule Eberswalde (1999) auf Glas und Beton gedruckt ist.
Dieses Experimentieren mit den kompositorischen Ausdrucksmöglichkeiten der verschiedenen Materialien bleibt eine Eigentümlichkeit der Architekten. Unter den Werken der letzten 10 Jahre stechen viele Museumsprojekte hervor: das De Young Museum in San Francisco (2005) und der Erweiterungsbau des Walker Art Center in Minneapolis (2005) sind „geprägt von der Forschung nach einer Plastizität der Formen“; in den letzten Jahren haben Herzog & de Meuron das Parrish Art Museum in New York (2012), das Museo Blau in Barcellona (2012), das Pérez Art Museum in Miami (2013) und den Vitra Campus in Weil am Rhein in Deutschland (2016) fertiggestellt.

Auf internationaler Ebene fand das Architekturbüro vor allem durch das berühmte Tate Museum in London (2000, und den anschließenden Erweiterungsbau) Beachtung: Herzog und de Meuron verwandelten ein ehemaliges Kraftwerk am südlichen Ufer der Themse „und vermischten traditionelle Elemente mit Art déco und Modernismus" (Enc. Brit.).
Das Bauwerk ist eines der weltweit größten Museen für zeitgenössische Kunst sowie eines der am meisten besuchten (zwischen 5-6 Millionen Besucher im Jahr). Es erhielt den Zuspruch der Kritik und belebte eine Londoner Gegend neu.
Das Parkhaus an der 1111 Lincoln Road in Miami war aufgrund der Auswirkung auf die Umgebung und des innovativen Designs, das das Konzept der Parkgarage neu interpretiert, Gegenstand von Kritik und Bewunderung und wurde 2012 sogar vom American Institute of Architects zu einer der 100 Sehenswürdigkeiten Floridas ernannt.
Angesichts der Bedeutung und des Einflusses ihrer Bauwerke zählen Herzog & de Meuron heutzutage zu den wichtigsten Architekturbüros der Welt: die Allianz Arena München (2004) gilt einstimmig als eines der gelungensten Beispiele für moderne Sportstadien.

Die Architektur für Sportanlagen hat sich im Laufe der Jahre mit dem Bau des Nationalstadions in Peking für die Olympischen Spiele 2008 und des Stadions Matmut-Atlantique in Bordeaux für die Europa-Fußballmeisterschaft 2016 weiterentwickelt.
Unter den vielen internationalen Anerkennungen stechen der Pritzker-Architekturpreis 2001, der RIBA Royal Gold Medal und die Praemium Imperiale in Japan (2007) hervor.
Zu den theoretischen Werken zählen: Natural history (2003), ein Essay, der „die labilen Grenzen zwischen Kunst und dem Verständnis der Architektur der Autoren“ (Treccani) erkundet.
 
Herzog & de Meuron: Berühmte Werke und Projekte
 
- Forum UZH (progetto), Zurigo (Svizzera), 2019
- Estensione Harvard Graduate School of Design Gund Hall (progetto), Cambridge, Massachusetts (USA), 2018
- Quartiere residenziale Brauchli Ziegelei, Berg (Svizzera), 2018
- Edificio residenziale con 57 appartamenti a Leroy Street, New York, NY (USA), 2018
- Tai Kwun Center for Heritage & Arts, Hong Kong, 2018
- Ampliamento della sede principale Helvetia, San Gallo (Svizzera), 2017
- Torre residenziale in 56 Leonard Street, Tribeca, New York, (USA), 2017
- Complesso ad uso misto Elbphilharmonie, Amburgo, (Germania), 2016
- Vitra Schaudepot - Vitra Campus, Weil am Rhein (Germania), 2016
- Complesso di due edifici Feltrinelli Porta Volta, Milano (Italia), 2016
- Stadio Matmut-Atlantique, Bordeaux (Francia), 2015
- Padiglione Slow Food ad Expo 2015, Milano (Italia), 2015
- Pérez Art Museum - PAMM, Miami (USA), 2013
- Padiglione della Serpentine Gallery (con Ai Weiwei), Kensington Gardens, Londra (Gran Bretagna), 2012
- Parrish Art Museum, New York (USA), 2012
- Parking Garage al 1111 Lincoln Road, Miami, Florida (USA) 2010 e successiva espansione, 2018
- National Stadium, Pechino (Cina), 2008
- De Young Museum, San Francisco (USA), 2005
- Ampliamento del Walker Art Center, Minneapolis (USA), 2005
- Stadio Allianz Arena, Monaco di Baviera (Germania), 2004
- Centro di riabilitazione Rehab, Basilea (Svizzera), 2002
- Tate Modern, Londra (Gran Bretagna) e successivo ampliamento, 2000-2016
- Biblioteca della Scuola Tecnica, Eberswalde (Germania), 1999
- Azienda vinicola Dominus, Yountville, California (USA), 1997
- Cabina di blocco e deposito di locomotive Auf dem Wolf, Basilea (Svizzera), 1995
- Palazzo dello Sport Pfaffenholz a St. Louis (Francia), 1993
- Ampliamento e trasformazione dell’edificio Suva, Basilea (Svizzera), 1993
- Sede della collezione privata d’Arte Moderna Goetz, Monaco (Germania), 1992
- Casa dello Studente - Università della Borgogna, Digione (Francia), 1992
- Casa di pietra, Tavole, Prelà (Italia), 1988
- Studio fotografico Frei, Weil am Rhein (Germania), 1982
- Case unifamiliari in Svizzera: Blue House, Oberwil, 1980; casa e studio veterinario, Dagmersellen, 1984; casa per un collezionista d’arte, Therwil, 1986
 
Offizielle Webseite
 
www.herzogdemeuron.com

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