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Alessandro Mendini


Biografie

Alessandro Mendini (1931-2019) verfolgte seit über vierzig Jahren einen ganz eigenen und vielseitigen Weg des Designs, der Architektur und der Kunst, der ihn zu einem der führenden Planer, Kritiker und Designer der italienischen Szene gemacht hat.
„Heterodoxer Architekt” (G. Di Pietrantonio), „Stimme aus dem Chor heraus“ (F. Oddo) und „Revolutionär des Designs“ (R. Scorranese), Mendini machte zwar seinen Abschluss am Politecnico von Milano (1959), blieb aber nicht ausschließlich in der Architektur verankert. In seiner beruflichen Laufbahn war er von den siebziger Jahren an unaufhörlich in allen Bereichen des Designs tätig und schuf zum Beispiel Objekte, Möbel, Installationen und Gemälde für die wichtigsten Unternehmen des Made in Italy und noch vieles andere mehr.
Eine Welt von Objekten, die sich um Emotionen und den Menschen dreht, immer im Zeichen der Neugier und des Eklektizismus. Seine theoretische und schriftliche Arbeit sowohl mit dem berühmten Studio Alchimia als auch mit seinem Bruder Francesco, dem Architekten, mit dem er das Atelier Mendini (1989) gründete ist bemerkenswert.

Die Definition einiger theoretischer Konzepte über Phänomene und historische Bewegungen des Designs, einschließlich des postmodernen Designs und des Re-Designs, ist mit dem Namen Mendini eng verbunden, dessen Beitrag seit den 1970er Jahren entscheidend für ihren Ausdruck und ihre kritische Analyse ist.
Seine wichtige Neuerung besteht darin, eine ironische und amüsante, spielerische und facettenreiche Sprache in das Design gebracht zu haben, für „eine Erneuerung, die in den fünfziger Jahren begann, als Objekte auftauchten, die nicht nur eine bestimmte Funktion erfüllen mussten, sondern auch noch lustig und unterhaltsam waren“.

Er war Chefredakteur bzw. Herausgeber der Architekturmagazine Casabella (1970-1976) und Domus (1980-1985 und 2010-2011) und Gründer der Zeitschriften Modo (1977) und Ollo (1988).
Mendini hat mit renommierten internationalen Marken zusammengearbeitet, darunter Alessi, Bisazza, Cartier, Hermés, Philips, Swatch, Venini, um Kollektionen von Haushaltswaren, Objekten und Möbeln zu kreieren.
Unter den vielen Entwürfen erinnern wir uns in Italien an die Fabriken von Alessi in Omegna; das Schwimmzentrum mit 50 m Becken in Triest, die Wiederherstellung der Villa Comunale und der Bau von drei U-Bahnstationen in Neapel; das Byblos Art Hotel-Villa Amistà in Verona; die Büros der Trend Group in Vicenza; die städtebauliche Umgestaltung des Industriegebiets des Bovisa-Viertels in Mailand; die Umgestaltung und städtische Ausstattung der Strandpromenade von Catanzaro; der multifunktionale Komplex der Via della Bicchieraia (einschließlich des Teatro Comunale Aretino) in Arezzo.

Über die Grenzen Italiens hinweg sind das der Paradiesturm von Hiroshima in Japan; ein Quartier in Lugano in Schweiz; der Hauptsitz Madsack in Hannover und ein Geschäftshaus in Lörrach in Deutschland, sowie viele Gebäude in Europa, den USA und Asien.
Das Groninger Museum in den Niederlanden (1994), das Kunst, Geschichte und Archäologie beherbergt, ist ein Gebäude mit starker Identität, das dank der Zusammenarbeit vieler weltbekannter Designer verschiedene Stile und Codes architektonisch miteinander verbindet: Michele de Lucchi, Philippe Starck und Coop Himmelb(l)au.

In Korea, wo er in verschiedenen Städten im Bereich des Städtebaus beratend wirkte, entwarf Mendini das Viertel der Neuen Messe in Incheon (2007) und die neue Zentrale der Mailänder Triennale (2009).
Als Demonstration einer vielfältigen Tätigkeit und eines freien und transversalen Gestaltungsgedankens in Bezug auf die einzelnen Disziplinen stechen bei seiner langjährigen Tätigkeit berühmte Möbel- und Objektsammlungen, Installationen und Neugestaltungen hervor.
Zu den berühmtesten Werken gehört der thronartige „Proust“-Sessel (1978), ein postmodernes Werk, ein mit Hunderten von Farbtupfern überzogener Sessel im Louis-Seize-Stil, der „Impressionismus, Pointillismus und Divisionismus“ (L. Bove) kombiniert.

An dieser Stelle sei auch an den Korkenzieher „Anna G.“ für Alessi (1994) erinnert und im neuen Jahrhundert an die wertvolle „Säule von Cartier“ (2002), den „Magis Proust Sessel“ für Magis (2011) sowie die Schreibtischleuchte „Amuleto“ (2013) für Ramun.
Unter den zahlreichen Auszeichnungen sind die 2 Compasso d'Oro (Goldener Zirkel) für sein Design (1979, 1981) und für seine Laufbahn (2014) sowie der Titel des „Chevalier des Arts et des Lettres" in Frankreich zu nennen.
Mendini war Inhaber eines Ehrentitels der Architectural League of New York, Ehrendoktor des Mailänder Polytechnikums und der Ecole Normale Supérieure de Cachan in Frankreich und erhielt den European Prize for Architecture Awards 2015.
Mit seinem Bruder, sprich Atelier Mendini, erhielt er die Goldmedaille für italienische Architektur 2003 auf der Triennale in Mailand für das Projekt der U-Bahn von Neapel und die Villegiature Awards 2006 in Paris für das Byblos Art Hotel in Verona.
Unter den Publikationen, die seiner Arbeit gewidmet sind, möchten wir auf den Codice Mendini. Le regole per progettare von Fulvio Irace (Electa, 2016) hinweisen.
 
Alessandro Mendini: Berühmte Werke und Projekte
 
- Lampada Amuleto per Ramun (2013)
- Poltrona Magis Proust per Magis (2011)
- Triennale di Milano - Sede di Incheon (Corea), 2009
- Byblos Art Hotel-Villa Amistà, Verona (Italia), 2005
- Centro natatorio e sportivo, Trieste (Italia), 2004
- Galleria Mendini, Lörrach (Germania), 2004
- Colonna di Cartier (2002)
- Dinosauro - Dinosaur Museum, Katsuyama (Giappone), 2000
- Metropolitana di Napoli - fermate Salvator Rosa/Materdei/Università, Napoli (Italia), 2000-2009
- Villa Comunale - riqualifica del parco, Napoli (Italia), 1999
- Luxo - Stardust, 1998
- Fondazione Maghetti - riqualifica di quartiere, Lugano (Svizzera), 1998
- Complesso di via della Bicchieraia, Arezzo (Italia), 1997
- Macinapepe Anna Pepper, Alessi (1996)
- Alessi - collezione Anna G., 1994-2004
- Uffici Alessi, Omegna (Italia), 1993
- Bustop Hannover – fermata Steintor, Hannover (Germania), 1992
- Swatch (Spiritello, Cosmesis, Metroscape, Lots of Dots, Olimpico), 1990-1994
- Torre Paradiso, Hiroshima (Giappone), 1988
- Groninger Museum (con Michele de Lucchi, Philippe Starck e Coop Himmelb(l)au), Groninger (Olanda), 1988-1994
- Torre dell’Orologio, Gibellina (Italia), 1987
- Oggetto banale, Biennale di Venezia, 1980
- Poltrona di Proust, 1978
- Divano Kandissi, 1978
 
Offizielle Webseite
 
www.ateliermendini.it

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