09-01-2013

3XN architects: Kulturzentrum Plassen in Norwegen

3XN,

© Adam Mørk,

Norwegen,

Wettbewerbe, Kulturzentrum, Architektur und Kultur,

Außenböden,

Stein, Glas, Zement,

Das dänische Architekturbüro 3XN hat den geladenen Wettbewerb für das neue Kulturzentrum in Molde, Norwegen, gewonnen und interpretiert die Architektur als einen urbanen Platz. Dabei werden die selben Materialien für die Verkleidung sowohl der externen Fußböden als auch der vertikalen Flächen verwendet. In dem Werk erkennt man die Kontinuität mit dem Umfeld und mit den Zeichen der neuesten Architektur.



3XN architects: Kulturzentrum Plassen in Norwegen
Am 14. Juli 2012 wurde das Kulturzentrum Plassen eingeweiht ? eine ?großzügige? Architektur, deren Körper nicht einfach nur zum Füllen eines urbanen Raums entworfen wurde, sondern um diesen zu vervielfachen, ohne dabei der Stadt der Gegenwart die offenen Orte wie Plätze wegzunehmen.
Das dänische Büro 3XN architects hat den geladenen Wettbewerb für den Bau des neuen Kulturzentrums an der Gørvellplassen im Herzen von Molde gewonnen und dabei auf den neueren Vorbestand und die Natur der örtlichen Landschaft geachtet, ebenso wie auf die neuesten kompositorischen Experimente im urbanen Umfeld. In Molde, der Stadt der Rosen, die hier dank des milden Fjordklimas üppig wachsen, ist das Rathaus ein Betonbauwerk, auf dessen grünem Dach Rosenbeete zu finden sind ? mit der Idee, dass das Gebaute die Natur unterstützen kann, anstatt diese zu ersetzen. In diesem urbanen Wahrzeichen erkennt man den Ausgangspunkt der Untersuchungen von 3XN im Hinblick auf die Beziehung von künstlich Geschaffenem und der Landschaft. Dieser Weg ist auch der des Glacier Museum in Fjaerland von Sverre Fehn, bei dem die Überdachung zu einem Aussichtspunkt auf die Gletscher wird und auch bei dem neuen Opernhaus von Olso.
Der von Snøhetta entworfene Körper erhebt sich buchstäblich aus dem Boden, also so, dass der Bodenbelag des Platzes eine unterbrechungslose Fortsetzung mit dem Theaterdach bildet und wo die Grenzen zwischen dem städtischen Platz und dem öffentlichen Bauwerk sich vermischen und einen dynamischen Raum für die Gemeinschaft bilden. Indem Architektur hier mit Städteplanung vermischt wird, hat 3XN einen großen Innenraum gestaltet, wo die Überdachung aus lokalem Stein dank einer breiten Treppe mit monumentaler Funktion als erhöhter Platz zugänglich und nutzbar ist. Es gibt hier keine Trennung zwischen dem Dach und dem externen Fußboden, sondern beide sind mit dem lokalen Stein verkleidet und bilden eine einfarbige Hülle, die sich vom Bodenniveau über die breite Treppe bis auf die dritte und letzte Etage entwickelt.
In dem Bauwerk ist der große Konzertsaal von einer Ausstellungsgalerie, einer Cafeteria und einer Bibliothek umgeben, die über verschiedene Wege miteinander verbunden sind, die sich entlang hybrider Räume gliedern, die keine eigentlichen Grenzen besitzen. Die nicht formgebundenen Innenräume kommunizieren, dank der warmen Farbtöne der Holzfußböden und der rot gestrichenen Innenwände, über die durchgehende Glasfassade mit sichtbarem Rahmen mit der städtischen Umgebung.
Der Wunsch der Architekten ist ganz klar eine Nutzung der Architektur nicht einfach nur als in sich selbst geschlossener Behälter, sondern als Ort, der für das Leben der Stadt offen ist, mit Funktionen als Versammlungsort und zur Betrachtung der Landschaft: Auf der breiten Treppe trifft man nämlich auf verschiedenen Höhen auf kleine Plätze mit Tischen oder einfach Aussichtspunkten auf die Kathedrale von Molde oder die umliegende Berglandschaft. Als Sitz des Molde Jazz Fastival, der bekanntesten Jazz-Veranstaltung in Norwegen, hat das Plassen eine wichtige Kommunikationsaufgabe und bringt die Kultur "auf" den Platz und macht aus einem Zentrum für Kunst einen Ort für Vergnügen, der sich in die städtischen Wege einfügt.


Mara Corradi

Entwurf: 3XN
Bauträger: Molde Kulturbyg AB
Ort: Molde (Norwegen)
Tragwerksplanung: Norconsult AS
Bruttonutzfläche: 5800 m2
Planungsbeginn: 2009
Ende der Bauarbeiten: 2012
Bildnachweis: © Adam Mork

www.3xn.dk
www.moldejazz.no


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